Zinswende-Ticker: Robert Holzmann ist gegen Zinssenkung

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29.08.2024

Robert Holzmann ist gegen Zinssenkung

Auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole hat sich der Rat der Europäischen Zentralbank für die erste Senkung der Leitzinsen im September ausgesprochen. Als Einziger stimmte Ratsmitglied Robert Holzmann, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, dagegen. Der Kampf gegen die Inflation sei noch nicht gewonnen, der Zeitpunkt der Zinssenkung komme somit zu früh, meint Holzmann. Er hoffe, dass in Zukunft wieder auf Basis der letzten verfügbaren Daten entschieden werde. sab

22.08.2024

Fed: „Überwältigende Mehrheit“ für Leitzinssenkung im September

Seit Wochen wird an den Kapitalmärkten darüber spekuliert, wann die Fed erstmals seit März 2020 die Leitzinsen wieder senken wird. Wie die gestern veröffentlichten Protokolle des Offenmarktausschusses (FOMC) zeigen, plädierten mehrere US-Notenbanker bereits Ende Juli für eine erste geldpolitische Lockerung. Am Ende entschieden sich die Währungshüter allerdings dagegen. Laut Protokoll war parallel aber die „überwältigende Mehrheit“ der Ansicht, dass eine Leitzinssenkung nun auf der nächsten Sitzung im September angebracht sein dürfte.

An den Finanzmärkten erhofft man sich diesbezüglich weitere Details auf dem heute beginnenden Notenbanktreffen in Jackson Hole. Fed-Präsident Jerome Powell wird dort am morgigen Freitag sprechen. phh

01.08.2024

Fed belässt Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent

Die US-Notenbank Fed hat auf ihrer jüngsten Sitzung den Leitzins erneut unverändert belassen. Damit liegt dieser nun seit etwa einem Jahr in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Zugleich signalisierte Fed-Chef Jerome Powell, dass sich dies bald ändern könnte. „Die Wirtschaft nähert sich dem Punkt, an dem wir unseren Leitzins senken können“, so Powell. Auch Inflation war in den USA zuletzt leicht rückläufig: Die Verbraucherpreise stiegen im Juni nur noch um 3,0 Prozent nach 3,3 Prozent im Mai. phh

18.07.2024

EZB belässt Leitzinsen über den Sommer unverändert

Die EZB hat in ihrer Juli-Sitzung beschlossen, die drei Leitzinssätze unverändert zu belassen. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt weiterhin bei 4,25 Prozent, der Einlagenzinssatz bei 3,75 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 4,5 Prozent.

Am Markt war die Entscheidung bereits erwartet worden. Das zeigt auch eine Umfrage in der DerTreasurer-Community auf Linkedin. 79 Prozent der 242 Befragten stimmten für unveränderte Zinsen. 20 Prozent erwarteten eine weitere Zinssenkung. Im August geht die Notenbank nun in die Sommerpause. Die nächste geldpolitische Sitzung des EZB-Rates findet im September statt.

10.07.2024

Zinssenkungen wohl erst im September

Bei der kommenden Sitzung des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) ist wohl nicht mit weiteren Zinssenkungen zu rechnen. „Ich sehe keinen Anlass für eine Zinssenkung im Juli“, sagte EZB-Ratsmitglied und Notenbanker Klaas Knot am Montag im Interview mit dem „Handelsblatt“. Für die EZB-Sitzung im September werde hingegen “wirklich wieder alles offen sein”. Die Europäische Zentralbank hatte im Juni eine Zinssenkung von 25 Basispunkten beschlossen. Ein bis zwei weitere Zinssenkungen werden in diesem Jahr von Marktteilnehmern erwartet. let

05.07.2024

Dispozinssatz auf hohem Niveau

Der Dispozinssatz für Privatkunden ist im Mai 2024 auf 11,22 Prozent gestiegen – das ist der höchste Stand seit der Finanzkrise im Jahr 2009, teilt „Barkow Consulting“ mit. Es wird jedoch erwartet, dass die Dispozinsen aufgrund automatischer Zinsanpassungen nach der EZB-Entscheidung zeitnah wieder sinken werden.

Der Dispozinssatz liegt auf dem höchsten Niveau seit 2009. Foto: Barkow Consulting
Der Dispozinssatz liegt auf dem höchsten Niveau seit 2009. Foto: Barkow Consulting
27.06.2024

Sparkassen senken Zinsen schneller als sie erhöhen

Die Sparkassen haben während des Zinserhöhungszyklus der EZB Zinsvorteile nur zögerlich und in geringem Umfang an ihre Kunden weitergegeben, zeigt ein Bericht von Barkow Consulting. Ein Marktmonitoring von 352 Sparkassen ergab beim Tagesgeld einen durchschnittlichen Zinssatz von nur 0,53 Prozent. Zudem zeigt das Monitoring, dass Sparkassen Zinssenkungen schneller weitergeben als Zinserhöhungen; in den drei Wochen seit der letzten EZB-Zinssenkung haben bereits 11 Sparkassen die Zinsen gesenkt. evb

20.06.2024

Schweizer stimmen für Zinssenkung, Briten dagegen

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat überraschend den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent gesenkt. Im Vorfeld hatte eine knappe Mehrheit der von Bloomberg befragten Ökonomen keine Veränderung erwartet. Bereits im März dieses Jahres hatte die Notenbank die Zinsen gesenkt.

Anders die Bank of England (BoE). Sie beließ den Leitzins bei 5,25 Prozent. Die Entscheidung fiel mit sieben zu zwei Stimmen.

13.06.2024

Fed zieht nicht nach

Die amerikanische Notenbank Fed belässt die Zinsen auf dem aktuellen Niveau. Derzeit liegen die Zinsen in einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. „Der Ausschuss geht davon aus, dass eine Senkung des Zielbandes erst dann angebracht ist, wenn er ein größeres Vertrauen darin gewonnen hat, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewegt“, heißt es in einer Mitteilung der Fed. Die EZB hatte die Leitzinsen vergangene Woche um 25 Basispunkte gesenkt. evb

13.06.2024

Bank of Japan entscheidet über Zinsen

Nach der EZB und der Fed steht die nächste Zinssitzung der Bank of Japan (BoJ) morgen an. „Im Gegensatz zur Europäischen Zentralbank und der Federal Reserve hat sich die Geldpolitik der Bank of Japan bisher als weniger berechenbar erwiesen. Dennoch wird erwartet, dass die BoJ am Freitag die Zinsen unverändert bei 0,1 Prozent belässt“, kommentiert Ben Laidler, Global Markets Strategist bei eToro. „Im März hatte die BoJ bereits einen bedeutenden Kurswechsel vollzogen, indem sie ihre Negativzinspolitik beendete und das Programm zur Steuerung der Zinskurve strich.“ evb

06.06.2024

EZB senkt Leitzinsen um 25 Basispunkte

Die EZB hat beschlossen, die drei Leitzinssätze um jeweils 25 Basispunkte zu senken. „Auf Grundlage einer aktualisierten Beurteilung der Inflationsaussichten, der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation und der Stärke der geldpolitischen Transmission ist es nun angemessen, den Grad der geldpolitischen Straffung zu reduzieren, nachdem die Leitzinsen neun Monate lang unverändert geblieben waren“, heißt es in der Pressemitteilung.

Der Hauptrefinanzierungssatz liegt nun bei 4,25 Prozent, der Einlagenzinssatz bei 3,75 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 4,5 Prozent.

06.06.2024

Ist die kommende Zinssenkung ein Fehler?

Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank glaubt, dass sich die erwartete Zinssenkung der EZB diese Woche in der Rückschau vermutlich als Fehler erweisen wird. Dafür spräche, dass die die Verbraucherpreise ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel seit Jahresanfang wieder stärker steigen – und zwar mit aufs Jahr hochgerechnet 3,5 Prozent, also deutlich über dem Inflationsziel der EZB. Außerdem habe sich der Anstieg des Tariflohnindex für den Euroraum im ersten Quartal wieder auf 4,7 Prozent beschleunigt. Krämer sagt, ein Abwärtstrend sei bei den Tariflohnsteigerungen noch nicht zu erkennen. Zudem stiegen die konjunkturellen Frühindikatoren. Damit nehme das Risiko zu, dass die Unternehmen bald wieder über mehr Preissetzungsmacht verfügen.

04.06.2024

Zinssenkung am Donnerstag erwartet

Eine Umfrage in der DerTreasurer-Community auf Linkedin zeigt, dass die Mehrheit am Donnerstag mit der ersten Zinssenkung der EZB rechnet. 59 Prozent der 719 Teilnehmer geben das an. Das Ergebnis des Stimmungsbildes zeigt aber auch, dass die Marktlage auch durchaus anders eingeschätzt werden kann. Mit 40 Prozent rechnet ein beachtlicher Teil der Befragten damit, dass sich die Zinsen nicht ändern werden.

27.05.2024

Weitere Anzeichen für Zinssenkung im Juni

Die Anzeichen für eine erste Zinssenkung bei der EZB-Sitzung am 6. Juni verdichten sich. Der Chefvolkswirt der EZB, Philip Lane, sagte in einem Interview mit der „Financial Times“ am Montag: „Wenn es keine großen Überraschungen gibt, ist das, was wir sehen, ausreichend, um die höchste Stufe der Beschränkung aufzuheben.“

Ähnlich äußerte sich der französische Zentralbankchef Francois Villeroy de Galhau gegenüber der „Börsenzeitung“: „Wenn es keine Überraschung gibt, ist die erste Zinssenkung im Juni beschlossene Sache, aber danach haben wir mehrere Freiheitsgrade.“

Mit Blick auf weitere mögliche Zinssenkungen sagte er der „Börsenzeitung“: „Ich lese manchmal, dass wir die Zinsen nur einmal im Quartal senken sollten, wenn neue EZB-Prognosen vorliegen, und daher den Juli ausschließen sollten.“ Von diesem Vorgehen halte er wenig. „Ich sage nicht, dass wir uns auf den Juli festlegen sollten, aber wir sollten hinsichtlich des Zeitpunkts und des Tempos unsere Freiheit behalten.“

Chefvolkswirt Lane erklärte in dem „FT“-Interview, dass die EZB die Zinssätze das ganze Jahr über in einem restriktiven Bereich halten müsse und weitere Fortschritte bei der Inflation erforderlich seien. evb

 

10.05.2024

Bank of England belässt Leitzins unverändert

Die Bank of England (BoE) hat den Leitzins auf ihrer gestrigen Sitzung unverändert bei 5,25 Prozent belassen. Sieben der neun stimmberechtigten BoE-Notenbanker stimmten für den Status quo, bei dem vorherigen Treffen waren es noch acht gewesen. Im März hatte die Inflation in Großbritannien bei 3,2 Prozent und damit über dem 2-Prozent-Inflationsziel der BoE gelegen.

Die schwedische Notenbank Sveriges Riksbank hat am Mittwoch hingegen ihre erste Leitzinssenkung seit 2016 vorgenommen. Dieser liegt nun 0,25 Prozent niedriger bei 3,75 Prozent.

01.05.2024

Fed hält Leitzinsen konstant

Die Fed lässt den Leitzins auf der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent weiter stabil. „Ich denke, es ist unwahrscheinlich, dass der nächste Schritt eine Zinserhöhung sein wird“, sagte der Chef der US-Fed auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Grund dafür sei die immer noch zu hohe Inflation.

11.04.2024

EZB lässt Zinsen unverändert

Der EZB-Rat hat bei der heutigen Sitzung beschlossen, die Zinsen im Euro-Raum nicht zu ändern. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt weiterhin bei 4,5 Prozent, der Einlagenzinssatz bei 4 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 4,75 Prozent. Viele Marktbeobachter gehen von einer ersten Zinssenkung im Juni aus.

„Die EZB wird immer optimistischer, dass die Voraussetzungen für eine Lockerung der Geldpolitik gegeben sind. Niemand sollte von einer Zinssenkung im Juni überrascht sein“, kommentiert Mark Wall, Chief European Economist von Deutsche Bank Research. „Die Frage ist, ob die anhaltende Vorsicht der EZB in Bezug auf die inländische Inflation bedeutet, dass eine weitere Zinssenkung im Juni und Juli weniger wahrscheinlich ist. Die Rücknahme der restriktiven Maßnahmen, um es mit den Worten von Präsidentin Lagarde auszudrücken, könnte eher schrittweise erfolgen.“

09.04.2024

Leitzinsen bleiben voraussichtlich unverändert

Am Donnerstag entscheidet der EZB-Rat über die Leitzinsen im Euro-Raum. „Die Europäische Zentralbank dürfte am Donnerstag die Füße still halten“, kommentiert Ann-Katrin Petersen, Leiterin Kapitalmarktstrategie in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Osteuropa beim Blackrock Investment Institute. „Allerdings haben für sich genommen die eingehenden Daten, einschließlich der jüngsten Inflationszahlen, die Argumente für eine erste Zinssenkung der EZB im Juni gestärkt, welche am Terminmarkt nunmehr vollständig eingepreist ist.“

Die EZB werde ihre Reaktionsfunktion voraussichtlich weiterhin anhand von drei Kriterien ausrichten: den Inflationsaussichten, der Dynamik der unterliegenden Inflation und der Stärke der geldpolitischen Transmission, erklärt Petersen. „EZB-Vertreter haben durchblicken lassen, dass ihr Vertrauen in das erste Element, ihre Inflationsprognose, gestiegen ist.“ Petersen betont: „2024 wird das Jahr der Zinswende.“

„Auf fundamentaler Seite kommt es in den nächsten Tagen wohl darauf an, dass die EZB die Zinssenkungsperspektive erhält und möglicherweise konkretisiert“, zitiert die dpa die Experten der Landesbank Helaba. Die technischen Indikatoren mahnten jedoch vor zu viel Optimismus.

Eine Linkedin-Umfrage von DerTreasurer zur Zinsentscheidung diesen Donnerstag hat ergeben, dass die überwiegende Mehrheit – 85 Prozent – damit rechnet, dass die EZB die Zinsen auf dem aktuellen Niveau belässt. Lediglich 15 Prozent der Befragten erwarten eine erste Zinssenkung.

21.03.2024

Fed: Zinssenkung lässt weiter auf sich warten

Auf ihrer gestrigen Sitzung hat die US-Notenbank Fed den Leitzins zum fünften Mal in Folge unangetastet gelassen. Der geldpolitische Schlüsselsatz verharrt damit weiter in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Gleichzeitig rechnet die Fed für dieses Jahr im Mittel weiter mit einem Leitzins in Höhe von 4,6 Prozent – dies spricht noch für drei Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf. phh

14.03.2024

EZB setzt auch in Zukunft auf Anleihekäufe

Der EZB-Rat hat einen neuen geldpolitischen Handlungsrahmen verabschiedet. Dieser beinhaltet Pläne für weitere Anleihekäufe. Zwar sollen das Coronakrisen-Programm PEPP und das längerfristige Anleihekaufprogramm APP abgebaut werden, aber gleichzeitig heißt es auch: „Neue strukturelle längerfristige Refinanzierungsgeschäfte und ein strukturelles Wertpapierportfolio werden zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt, wenn sich wieder eine dauerhafte Ausweitung der Bilanz des Eurosystems abzeichnet.“ Diese Geschäfte werden dazu beitragen den strukturellen Liquiditätsbedarf des Bankensektors zu decken, so die Mitteilung.

Eine weitere Änderung umfasst neue längerfristige Kreditgeschäfte mit Banken, die künftig bestehende kurzfristige Kredite (MRO) sowie dreimonatige Langfristkredite (LTRO) ergänzen. Zudem werden die Zinsregeln für kurzfristige Kredite angepasst: Der Zinsabstand des Hauptrefinanzierungssatz im Vergleich zum Einlagensatz soll sich ab dem 18. September von 0,5 auf 0,15 Prozentpunkte verringern. Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität wird so angepasst, dass der Abstand zwischen dem Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und dem Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte unverändert bei 25 Basispunkten liegt. Die Notenbank steuert die Wirtschaft nun hauptsächlich über den Einlagensatz als Hauptleitzins, behält aber alle drei Leitzinsen bei.

07.03.2024

Keine Zinsänderung der EZB

Die EZB hat beschlossen, die Zinsen unverändert zu lassen. Der Leitzins, zu dem sich Banken im Euroraum frisches Geld bei der EZB besorgen können, liegt damit weiterhin bei 4,5 Prozent. Der Einlagezins bleibt bei 4,0 Prozent. Zur Inflationsentwicklung heißt es in dem aktuellen EZB-Statement: „Obwohl die meisten Messgrößen der zugrunde liegenden Inflation weiter zurückgegangen sind, bleibt der inländische Preisdruck hoch, was zum Teil auf den starken Anstieg der Löhne zurückzuführen ist.“

Mark Wall, Chief European Economist der Deutschen Bank, kommentiert: „Angesichts der Korrekturen an den Prognosen der Experten und der leicht veränderten Formulierung der Erklärung rückt die EZB näher an die erste Zinssenkung heran. Es wird den Markt nicht überraschen, dass die EZB von Sitzung zu Sitzung einen datenabhängigen Ansatz verfolgt.“

07.03.2024

EZB vor Entscheid: Zinssenkung unwahrscheinlich

Am Nachmittag findet die nächste Zinssitzung der EZB statt. Allgemein wird erwartet, dass die Währungshüter die Leitzinsen im Euroraum vorerst unverändert lassen werden. Auch in einer Linkedin-Umfrage von DerTreasurer geht eine Mehrheit von rund 86 Prozent davon aus, dass die EZB die Zinsen unverändert lässt. 12 Prozent rechnen mit einer ersten Zinssenkung. Nur 2 Prozent erwarten eine weitere Zinserhöhung.

Der Leitzins, zu dem sich Banken im Euroraum frisches Geld bei der EZB besorgen können, liegt derzeit bei 4,5 Prozent. Parken die Geldhäuser Einlagen bei der Notenbank, erhalten sie dafür 4,0 Prozent Zinsen.

Charles Diebel, Head of Fixed Income bei Mediolanum International Funds, rechnet damit, dass es keine Anpassung der offiziellen Ziele für die Zinssätze geben wird. „Es wird jedoch aufschlussreich sein, wie die Notenbank ihre Entscheidung begründet. Nach den zuvor ehrgeizig eingepreisten Zinssenkungen haben sich die Erwartungen des Marktes mittlerweile wieder normalisiert und sind wieder sehr viel näher an den offiziellen Erwartungen der EZB.“

Derweil zeigen sich die Folgen der Zinserhöhung bei den deutschen Unternehmen. Die Unternehmen haben ihre ursprünglich geplanten Investitionen aufgrund der höheren Zinsen in den vergangenen eineinhalb Jahren um durchschnittlich 8,4 Prozent reduziert, zeigen ifo-Konjunkturumfragen vom Dezember 2023. „Unternehmen investieren wegen höherer Zinsen deutlich weniger in Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Auch Investitionen in Forschung und Entwicklung sind betroffen“, sagt ifo-Forscher Manuel Menkhoff. „Obwohl die Gesamtheit aller befragten Unternehmen im Durchschnitt 8,4 Prozent weniger investiert, zeigt sich aber auch, dass 80 Prozent der Unternehmen ihre Investitionspläne bisher überhaupt nicht angepasst haben“, sagt ifo-Forscherin Lea Best.

23.02.2024

EZB-Rat hat keine Eile bei Leitzinssenkung

Die Europäische Zentralbank (EZB) signalisiert Zurückhaltung bei der Anpassung der Leitzinsen. Laut einem nun veröffentlichten Protokoll bestand bei einer geldpolitischen Sitzung Ende Januar Einigkeit darüber, dass eine vorzeitige Senkung riskanter sei als eine verzögerte Lockerung der Leitzinsen. Die Währungshüter betonen die Gefahren einer zu schnellen Zinssenkung, die hohe Reputationskosten nach sich ziehen könnte. evb

21.02.2024

Zinsgeschäft der Bundesbank leidet

Die Deutsche Bundesbank wird an diesem Freitag ihren Geschäftsbericht 2023 vorstellen. Wie die „Neue Zürcher Zeitung” berichtet, soll das Institut einen zweistelligen Milliardenverlust im Zinsgeschäft im vergangenen Jahr eingefahren haben. Auffangen kann die Bundesbank das Minus demnach nur mithilfe der Auflösung von Rückstellungen, die sich momentan auf etwa 19,2 Milliarden Euro belaufen. Laut Neuer Zürcher Zeitung dürfte dieser Betrag fast ganz aufgezehrt werden.

Laut einer Quelle der FAZ sind die kolportierten Größenordnungen wohl realistisch. Damit würde die Bundesbank bereits zum vierten Mal in Folge keinen Gewinn an den Bundeshaushalt überweisen. Die massiven Verluste im Zinsgeschäft seien auf eine komplexe Wirkungskette infolge der jüngsten Zinserhöhungen sowie den früheren Anleihekäufen zurückzuführen. phh

01.02.2024

Bank of England lässt Leitzins unverändert

Die Bank of England belässt den Leitzins unverändert bei 5,25 Prozent. Eine Mehrheit von sechs Mitgliedern stimmte für diese Entscheidung. Zwei Mitglieder votierten für eine Zinserhöhung. Ein Mitglied der Notenbank stimmte für eine Zinssenkung. „Die Bank of England hatte heute einen schwierigen Balanceakt zu bewältigen: Sie musste einen Schritt in Richtung künftiger Zinssenkungen machen, gleichzeitig aber eine ausreichend restriktive Haltung einnehmen, um den Optimismus an den Märkten in Grenzen zu halten“, erklärt April LaRusse, Head of Investment Specialists bei Insight Investment. „Wir sind der Ansicht, dass sie diese Aufgabe recht gut bewältigt hat.“ evb

29.01.2024

Euro fällt auf Sechs-Wochen-Tief

Der Euro-Kurs ist auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Wochen gesunken. Am Nachmittag kostete ein Euro zwischenzeitlich 1,0798 US-Dollar. Am Morgen war der Euro-Kurs noch einen halben Cent höher gehandelt worden. Belastet wurde der Euro durch Spekulationen auf Leitzinssenkungen der EZB. evb

25.01.2024

EZB hält erneut die Füße still

Auf ihrer ersten Ratssitzung des Jahres 2024 hat die Europäische Zentralbank (EZB) keine Änderungen an ihrer Zinspolitik vorgenommen. Der Leitzins liegt damit unverändert auf dem Niveau von 4,5 Prozent. Es ist bereits die dritte Zinspause der EZB in Folge.

An den Finanzmärkten wird aufgrund der rückläufigen Inflationsrate seit Längerem über mögliche Zinssenkungen der EZB spekuliert. EZB-Präsidentin Christine Lagarde wollte sich dazu heute allerdings nicht äußern. phh

24.01.2024

Chinesische Notenbank lockert Geldpolitik

Die chinesische Notenbank senkt ihren Reservesatz für Geschäftsbanken um 0,5 Prozentpunkte. Mit der Maßnahme, die am 5. Februar in Kraft treten wird, soll die schwächelnde chinesische Wirtschaft gestützt werden. Nach Angaben von Zentralbankchef Pan Gongsheng wird dadurch umgerechnet knapp 130 Milliarden Euro an zusätzlicher Liquidität für das Finanzsystem freigesetzt. phh

17.01.2024

EZB signalisiert mögliche Zinssenkungen

Die Europäische Zentralbank könnte im Sommer die Zinsen senken, so Präsidentin Christine Lagarde in einem „Bloomberg“-Interview. Die Zentralbankchefin betonte jedoch, dass Entscheidungen datenabhängig seien und weiterhin Unsicherheiten bestünden. Trotz der Aussicht auf niedrigere Zinsen warnt Lagarde vor zu aggressiven Marktreaktionen. Die Geldmärkte haben ihre Erwartungen bereits angepasst und rechnen nun mit einer Senkung um 140 Basispunkte bis Jahresende. evb

14.12.2023

Auch Bank of England hält Füße still

Nach Fed und EZB hat auch die Bank of England (BoE) ihren Leitzins unangetastet gelassen. Zum dritten Mal in Folge bleibt er bei 5,25 Prozent. Der Entschluss fiel mit sechs zu drei Stimmen. Am Markt war die abermalige Zinspause mehrheitlich erwartet worden.

In ihrem geldpolitischen Ausblick vertritt die BoE unverändert die Ansicht, dass bei anhaltendem Inflationsdruck weitere Verschärfungen der Geldpolitik erforderlich sein könnten. Nach Höchstwerten von über 11 Prozent im vergangenen Jahr war die Inflation in Großbritannien zuletzt auf 4,6 Prozent gefallen.

14.12.2023

EZB lässt Zins unverändert

Auch die Europäische Zentralbank nimmt keinen Zinsschritt vor. Der Leitzins bleibt weiterhin bei 4,5 Prozent. Diese Entscheidung war erwartet worden. Es gibt bereits Spekulationen über erste Zinssenkungen im neuen Jahr.

Die Inflationsraten im Euro-Raum waren zuletzt merklich zurückgegangen. Im November lag sie bei 2,4 Prozent, nach 2,9 Prozent im Oktober.

14.12.2023

Fed lässt Leitzinsen unverändert

Die US-Notenbank hat erneut keinen Zinsschritt durchgeführt. Zum dritten Mal in Folge bleibt der Zins unverändert in der Spanne von 5,25 bis 5,5%. Die Entscheidung der Fed war erwartet worden.  Seit März 2022 hatte sie den Leitzzins im Kampf gegen die Inflation elfmal erhöht. Er liegt nun auf dem höchsten Wert seit 2001. Im kommenden  Jahr könnte es sogar erste Zinssenkungen geben.

29.11.2023

EZB diskutiert über Ende von Pepp-Programm

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat angedeutet, dass die Währungshüter bald darüber beraten werden, das Pandemie-Anleihe-Kaufprogramm Pepp vorzeitig zu beenden. Nach aktueller Beschlusslage soll die Wiederanlage bis mindestens Ende 2024 fortgeführt werden. Einige Ratsmitglieder hatten sich in den vergangenen Monaten dafür ausgesprochen, die Pepp-Käufe zu beenden. evb

22.11.2023

Neue Leitzinssignale von EZB-Präsidentin Lagarde

In einer Rede anlässlich des 100. Jahrestages der Währungsreform in Deutschland hat EZB-Präsidenten Christine angedeutet, der Zinsgipfel könnte erreicht sein. Ihre Aussagen werden so gewertet, dass das Zinsniveau zunächst konstant bleiben wird. Nie zuvor sei die Geldpolitik in einem solchen Umfang und einer solchen Geschwindigkeit gestrafft worden. Es herrsche Unsicherheit, wie der Effekt der Maßnahmen ausfallen werde. Daher müsse jetzt abgewartet werden, bis die Instrumente ihre Wirkung entfalten.

Auf ihrem nächsten Zinsentscheid am 14. Dezember dürfte die EZB den Leitzins also wie bereits im Oktober bei 4,5 Prozent belassen. Davor hatten die Euro-Währungshüter seit Juli 2022 zehnmal infolge an der Zinsschraube gedreht.

10.11.2023

Verschärfte Kreditstandards treffen auf schwache Nachfrage

Jüngste Bankenumfragen in den USA und Europa deuten auf eine weitere Verschärfung bei der Kreditvergabe hin. Das beobachten die Researcher von Aegon Asset Management. Demnach lassen sich für die USA aus der Oktoberausgabe der Senior Loan Officer Opinion Survey strengere Vergabestandards von Banken erkennen, etwa bei Wohnimmobilienkrediten an Privathaushalte sowie sämtlichen Verbraucherkreditkategorien. Diese erhöhten Anforderungen träfen dabei auf eine schwächere Kreditnachfrage.

Ein ähnliches Bild ergibt sich laut Aegon in Europa: In der Umfrage zur Kreditvergabe der europäischen Banken rechnen die befragten Institute mit einer weiteren Verschärfung der Kreditbedingungen, die auf eine schwächere Nachfrage treffen dürfte. Im zurückliegenden dritten Quartal seien insbesondere die Standards für Wohnungsbaukredite restriktiver geworden, mit einem regionalen Schwerpunkt auf Frankreich und Italien.

02.11.2023

Bank of England belässt Zinsen

Neben der Fed lässt auch die Bank of England die Leizinsen unverändert. Die Mehrheit des Ausschusses stimmt mit 6 zu 3 Stimmen für unveränderte Zinssätze. 

„Ich gehe davon aus, dass die Chancen für eine weitere Zinserhöhung in diesem Zyklus sehr gering sind, da die Konjunktur und die Zukunftsindikatoren auf eine geringere Aktivität bei sinkender Inflation hindeuten“, kommentiert James Lnych, Portfolio Manager bei Aegon Asset Management das Verhalten der BoE. „Die Frage sollte nun lauten, wann die BoE die Zinsen senken wird und wie schlecht die Aussichten sein müssen, damit die BoE von ihrer derzeitigen ,Pause‘ abrückt.“

02.11.2023

Fed legt weitere Zinspause ein

Die US-Notenbank Fed hat in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, den Leitzins beizubehalten. Er bleibt in einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Schon bei der vorherigen Sitzung im September hatten die Währungshüter den Zinssatz nicht angehoben.

30.10.2023

Schweizer Notenbank will eigene Zinskosten senken

Die Schweizerische Nationalbank will die Verzinsung von Sichtguthaben anpassen. Die Nationalbank reduziert eigenen Angaben zufolge zum 1. Dezember den Faktor für die Obergrenze, die bei der abgestuften Verzinsung der Sichtguthaben zur Anwendung kommt. Zudem würden Sichtguthaben, die zur Erfüllung der Mindestreserven gehalten würden, nicht mehr verzinst.

26.10.2023

EZB belässt Leitzinsen

Die EZB hat bei ihrer heutigen Sitzung eine Zinspause beschlossen. Der Leitzins bleibt, wie von den meisten Experten erwartet, bei 4,5 Prozent. Der ifo-Präsident Clemens Fuest begrüßt die Entscheidung: „Die schnellen Zinserhöhungen seit etwa einem Jahr haben dazu beigetragen, die Inflation zu dämpfen und die Inflationserwartungen zu stabilisieren, und diese Entwicklung wird sich voraussichtlich in den kommenden Monaten fortsetzen. Für Zinssenkungen ist es allerdings noch zu früh. Dafür muss die Inflation weiter zurückgehen. Vor allem wegen hoher Lohnabschlüsse und Risiken bei den Energiepreisen ist nicht garantiert, dass das so kommt.“

25.10.2023

Beobachter rechnen mit Zinspause

Wieder einmal sind die Augen gespannt auf die EZB gerichtet, die am morgigen Donnerstag über weitere Zinsschritte entscheidet. Die meisten Experten rechnen mit einer Zinspause. „Zum momentanen Zeitpunkt sehen wir die Leitzinsen der EZB auf einem ausreichend hohen Niveau, welches für eine längere Zeit gehalten wird (High for Longer)“, kommentiert Jens Franck, Leiter Portfoliomanagement bei NordIX. 

Auch Ann-Katrin Petersen, Senior-Kapitalmarktstrategin bei Blackrock, rechnet mit der ersten Zinspause seit dem Sommer. „Unseres Erachtens dürfte die EZB erst weit ins Jahr 2024 Zinssenkungen wagen. Der unterliegende Inflationsdruck fällt auf absehbare Zeit weiterhin hartnäckig hoch aus, angesichts eines engen Arbeitsmarkts und gedämpfter Produktivität.“

Ähnlich äußert sich Jill Hirzel, Senior Investment Specialist bei Insight Investment: „Es werden alle Augen auf Präsidentin Lagarde gerichtet sein und darauf, ob ihr Ton sich angesichts der Abschwächung der Wirtschaftsdaten in den letzten Wochen ändert“, prognostiziert Hirzel. „Die Fragestunde nach der Sitzung wird ebenfalls im Mittelpunkt stehen. Es wird erwartet, dass die EZB das Ende der Reinvestitionen aus ihrem pandemischen Notkaufprogramm für Anleihen, das derzeit bis Ende 2024 läuft, bekannt geben wird.“

Die DerTreasurer-Community ist mehrheitlich der gleichen Meinung: In einer Linkedin-Umfrage gaben rund 80 Prozent an, dass sie mit einer Zinspause rechnen. Der Rest stimmte für die Option einer weiteren Zinserhöhung ab. Für eine Zinssenkung votierte niemand.

16.10.2023

KMU-Kredite von Commerzbank und EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Commerzbank haben zur Unterstützung mittelständischer Unternehmen ein neues Garantieprogramm aufgelegt. Firmen mit 250 bis 3000 Beschäftigten in Deutschland und der Europäischen Union können Kredite beantragen. Insgesamt stehen 400 Millionen Euro zur Verfügung, wobei die von der EIB gewährten Garantien bis zu 50 Prozent des Portfolios abdecken werden.

Anlass der Kooperation ist zum einen die Sorge, dass Mittelständler infolge von Ukraine-Kriegs, steigender Zinsen und hoher Inflation zunehmend schwierig an neue Finanzierungen kommen. Andreas Kern, Leiter Corporate Lending der Commerzbank, erklärt zudem: „Der hohe Investitionsbedarf unserer Unternehmenskunden zur Finanzierung des Übergangs zur Nachhaltigkeit in Verbindung mit den aktuellen globalen Herausforderungen erfordert starke und zuverlässige Finanzierungspartner.“

Ähnliche Garantieprogramme hat die EIB zuletzt bereits unter anderem mit der Deutschen Bank und Berenberg konzipiert. Sie sind Teil des EU-weiten „Linked Risk Sharing“-Programms, das den Zugang zu Finanzierungsmitteln erleichtern soll.

10.10.2023

Hamas-Angriff auf Israel treibt Ölpreis

Die Eskalation des Konflikts im Nahen Osten treibt den Ölpreis nach oben und sorgte für Unsicherheit an den internationalen Märkten. Ein Anstieg des Ölpreises könnte die Inflation antreiben und Notenbanken zu weiteren Zinsschritten zwingen. Doch bislang fällt die Reaktion der Märkte verhalten aus. Während Dax und Dow Jones zum Wochenbeginn nachgaben, starten sie am Dienstag bereits wieder mit einem Plus. Grund für die Erholung könnten unter anderem Signale der Fed sein, die nahelegen, dass keine weiteren Zinsschritte nötig sein werden.
  
Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, sagte gegenüber der F.A.Z. am Montag: „Die entscheidende Frage ist, ob sich aus der komplexen Lage im Nahen Osten eine weitere Eskalation entwickelt. Diese Möglichkeit muss man eher annehmen als früher, weswegen erhöhte Wachsamkeit das Gebot der Stunde ist.“

21.09.2023

Fed bleibt bei 5,25 bis 5,5 Prozent

Die US-Notenbank Fed hat beschlossen, den Leitzins vorerst unverändert zu lassen. Die Spanne bleibt bei 5,25 bis 5,5 Prozent. Die Notenbank hat noch nicht entschieden, wie es weitergehen soll. Eine mögliche Zinserhöhung im November oder Dezember ist jedoch nicht ausgeschlossen. Die Inflation in den Vereinigten Staaten bleibt weiterhin hoch. Der Arbeitsmarkt zeigt derzeit leichte Schwächen, aber die Wirtschaft funktioniert gut.

Deutsche Treasury-Experten hat die Zinspause nicht allzu sehr überrascht. Bei einer Umfrage auf dem Karriereportal Linkedin hatten 57 Prozent angegeben, dass die Fed die Zinsen nicht weiter erhöht. Der Rest hatte jedoch mit einer weiteren Erhöhung gerechnet.

Die Geldpolitiker gehen davon aus, dass die Zinsen im kommenden Jahr nicht so stark sinken werden wie bisher angenommen. Dies geht aus den wirtschaftlichen Projektionen der Geldpolitiker hervor, die ebenfalls veröffentlicht wurden. Demnach könnte die US-Notenbank die Zinsen bis 2024 zweimal um je einen Viertel-Prozentpunkt senken. Zuvor hatten Beobachter eine Senkung von bis zu 1 Prozent erwartet.

21.09.2023

SNB dreht nicht an der Zinsschraube

Die Schweizer Nationalbank hat beschlossen, vorerst keine weiteren Zinserhöhungen vorzunehmen. Nach fünf aufeinanderfolgenden Erhöhungen bleibt der Leitzins bei 1,75 Prozent, wie die SNB am Donnerstag bekannt gab.

Die Geldpolitik der letzten Quartale, die deutlich gestrafft wurde, wirkt dem immer noch vorhandenen Inflationsdruck entgegen, erklärte die SNB. Es ist jedoch möglich, dass in Zukunft weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um langfristig Preisstabilität zu gewährleisten.

Um angemessene monetäre Bedingungen sicherzustellen, ist die Nationalbank weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu werden. In der aktuellen Situation stehen dabei vor allem Devisenverkäufe im Fokus, wie bereits zuvor angekündigt.

Im Juni 2022 hat die SNB erstmals seit fünfzehn Jahren den Zinssatz um einen halben Prozentpunkt angehoben, gefolgt von vier weiteren Erhöhungen bis Juni.

14.09.2023

EZB hebt Zinsen um 25 Basispunkte an

Der EZB-Rat hat beschlossen, die drei Leizinsen um jeweils 25 Basispunkte anzuheben. Dementsprechend liegt der Zins für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte nun bei 4,5 Prozent. Die Zinsen für Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität steigen auf 4,75 Prozent beziehungsweise 4 Prozent.

Diesmal war die Zinsentscheidung der EZB so knapp wie nie. In einer Umfrage von DerTreasurer bei Linkedin hatten 64 Prozent auf eine Anhebung um 25 Basispunkte getippt, 33 Prozent sind von einer Zinspause ausgegangen und nur 3 Prozent sind davon ausgegangen, dass die EZB die Zinsen um 50 Basispunkte anheben wird.

11.09.2023

Unsicherheit vor Zinsentscheidung

Vor der am Donnerstag anstehenden Sitzung der Europäischen Zentralbank gehen die Erwartungen stark auseinander. Bisher sind sich die Beobachter uneins, ob die Währungshüter eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte oder eine Zinspause verkünden werden.

Für die EZB sei eine weitere Zinsanhebung erst für Oktober wahrscheinlich, meint Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg. EZB-Ratsmitglied Klaas Knot sagte kürzlich in einem Interview, dass ein weiterer Zinsschritt immer noch möglich, aber nicht sicher sei.

31.08.2023

Zinspause der EZB?

In zwei Wochen entscheidet der EZB-Rat darüber, ob die Zinsen erneut angehoben werden. Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price, rechnet mit einer Zinspause aufgrund der jüngste Inflationsdaten. „In Jackson Hole hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde erneut betont, dass die EZB datengetrieben agieren muss. Diese Botschaft wurde heute von EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabl bekräftigt“, so Wieladek. „Bisher deuten die realwirtschaftlichen Daten für August auf eine Zinspause hin, besonders spricht der starke Rückgang des Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor dafür.“

22.08.2023

Chinesische Notenbank mit Mini-Zinssenkung

Die chinesische Notenbank People’s Bank of China (PBoC) hat auf ihrer jüngsten Sitzung den einjährigen Referenzzinssatz für Bankkredite an Unternehmen und Haushalte leicht von 3,55 auf 3,45 Prozent gesenkt. Der Zinssatz für fünfjährige Kredite wurde derweil auf 4,20 Prozent belassen. An den Märkten war man zuletzt von einer deutlicheren Zinssenkung ausgegangen.

17.08.2023

Barkow-Consulting-Corporate-Credit-Index erreicht 14-Jahres-Hoch

Der Barkow-Consulting-Corporate-Credit-Index steigt auf 4,79 Prozent – damit liegt er nahe an den Höchstständen der vergangenen 14 Jahre. Gegenüber dem Tiefststand von 0,92 Prozent im August 2019 hat sich der Index damit mehr als verfünffacht. Der Index beschreibt den durchschnittlichen Zinssatz für Unternehmenskredite mit einer Laufzeit von fünf Jahren.

27.07.2023

EZB erhöht Leitzins auf 4,25 Prozent

Auch die EZB zieht nach und erhöht den Leitzins zum neunten Mal in Folge. Der Leitzins wurde um 0,25 Prozentpunkte angehoben und liegt nun bei 4,25 Prozent. Das ist der höchste Stand seit 2008. 

Der Einlagenzins, das ist der Betrag, den Banken erhalten, wenn sie überschüssiges Geld auf ihrem EZB-Konto parken, beträgt 3,75 Prozent. Das ist die höchste Vergütung seit 2000.

26.07.2023

Fed erhöht den Leitzins auf den höchsten Stand seit 22 Jahren

Die Fed hat den Leitzins erneut angehoben. Er liegt nun in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Das ist der höchste Stand seit 22 Jahren.

22.06.2023

Zentralbanken heben Leitzinsen an

Mehrere Zentralbanken haben heute ihre Leitzinsen angehoben: Bei der Bank of England fiel der Anstieg überraschend hoch aus. Die Erhöhung betrug 0,5 Prozentpunkt, somit liegt der Leitzins nun bei 5 Prozent. Es ist die 13. Zinserhöhung in Folge.

Auch die Schweizer Nationalbank hebt die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent an. Zugleich deutet der Chef der Schweizer Währungshüter ein weiteren Zinsschritt im September an.

Einen deutlichen Zinsschritt machte die türkische Zentralbank. Der Leitzins wurde von 8,5 auf 15 Prozent angehoben. Erst kürzlich wurde mit Hafize Gaye Erkan eine neue Zentralbank-Chefin ernannt.

15.06.2023

EZB hebt Leitzins erneut an

Die EZB hat auf ihrer Ratssitzung am Donnerstag die Leitzinsen ein weiteres Mal angehoben. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt nun bei 4 nach zuvor 3,75 Prozent. Es ist bereits die achte Erhöhung in Folge seit Juli 2022. Die Inflation in der Eurozone hatte im Mai zwar stärker als erwartet nachgegeben. Mit 6,1 Prozent liegt sie aber nach wie vor deutlich über dem mittelfristigen EZB-Ziel von zwei Prozent.

15.06.2023

FED legt Zinspause ein

Die Federal Reserve pausiert mit einer weiteren Zinserhöhung. Die US-Notenbank beließ den Leitzins nach zehn Anhebungen in Folge am Mittwoch in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent. Die FED will die Ruhepause  dazu nutzen, um weitere Daten zu sichten, bevor sie über eine weitere Erhöhung entscheidet. Die nächste Sitzung findet im Juli statt.

An diesem Donnerstag entscheidet auch die EZB über eine mögliche Zinserhöhung. Volkswirte gehen von keiner Pause aus und erwarten eine Erhöhung des Einlagensatzes auf 3,5 Prozent.

14.06.2023

Ein Drittel der Unternehmen gegen weitere Zinsanhebung

Fast jedes dritte deutsche Unternehmen ist gegen einen weiteren Zinsschritt der Europäischen Zentralbank. Das hat eine aktuelle Umfrage des Kreditversicherers Atradius unter mehr als 350 Unternehmen in Deutschland ergeben. 26 Prozent glauben zudem, dass die Geldpolitik der Notenbanken die Konjunktur behindert. 57 Prozent sagen allerdings, die Konjunktur würde durch die Zinsen nur teilweise behindert.

Besonders harsch ist die Kritik in der Baubranche. Das spiegelt sich auch in der Zahlungsmoral wider. In dem Sektor dauern Zahlungen laut dem Kreditversicherer im Durchschnitt derzeit 30 bis 60 Tage, Zahlungsverzögerungen und Insolvenzen nehmen zu. Atradius erwartet, dass die Insolvenzen im Baugewerbe 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 25 bis 30 Prozent steigen werden, wobei kleine und mittlere Unternehmen am stärksten gefährdet seien.

11.05.2023

BoE setzt ihren restriktiven Kurs fort

Die Bank of England (BoE) hat den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,5 Prozent angehoben. Es handelt sich bereits um die zwölfte Erhöhung in Folge. Die Inflation lag in Großbritannien zuletzt bei über 10 Prozent. In ihrer Forward Guidance deutete die BoE die Bereitschaft zu weiteren Zinsschritten an, sofern die Inflationsdynamik hartnäckiger als bislang erwartet ausfalle.

11.05.2023

BGH schafft Klarheit im Streit um Negativzinsen

Im Streit um die Zahlung von Negativzinsen ist das Land Nordrhein-Westfalen vor dem Bundesgerichtshof (BGH) gescheitert. Nach Ansicht der Karlsruher Richter hat das Bundesland keinen Anspruch auf Negativzinsen von der DZ Hyp. Die beiden Parteien hatten 2007 ein Schuldscheindarlehen über 100 Millionen Euro mit einer Zinsgleitklausel vereinbart. Eine Zinsuntergrenze wurde damals nicht festgelegt. 

Warum das BGH dennoch entschied, dass keine Negativzinsen gezahlt werden müssen, und welche Auswirkung das Urteil für andere Unternehmensfinanzierungen hat, lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation Der Neue Kämmerer.

04.05.2023

EZB mit siebter Zinserhöhung in Folge

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Schlüsselzinssätze im Euroraum um weitere 25 Basispunkte angehoben. Damit liegt der Hauptrefinanzierungssatz nun bei 3,75 Prozent, der Einlagenzins beträgt 3,25 Prozent.

Es handelt sich bereits um die siebte Zinsanhebung der EZB in Folge. Gleichzeitig wurde dabei zum ersten Mal eine Erhöhung um 25 Basispunkte gewählt – bislang lagen die Zinsschritte mindestens bei 50 Basispunkten.

Während die EZB ihr Tempo bei den Zinsen also drosselt, soll der Bilanzabbau beschleunigt werden: Bereits ab Juli sollen auslaufende Anleihen aus dem Kaufprogramm APP nicht mehr ersetzt werden. Mit den Maßnahmen hofft die Notenbank der anhaltend hohen Inflation im Euroraum Herr zu werden. Im April war diese leicht von 6,9 auf 7,0 Prozent gestiegen.

03.05.2023

Fed erhöht Zinsen erneut

Die US-Notenbank Federal Reserve hat erneut die Zinsen angehoben – trotz der Turbulenzen am Bankenmarkt. Auch die Pleite der Bank First Republic sorgte nicht für eine Pause seitens der Fed. Der Zinsanstieg lag bei 0,25 Prozentpunkten. Der Leitzins liegt nun bei 5 bis 5,25 Prozent. Damit hat die Fed den Zins auf das höchste Niveau seit 2007 angehoben.

Ob die Europäische Zentralbank der US-Notenbank folgt und ebenfalls einen weiteren Zinsschritt beschließt, entscheidet sich heute. „Wir erwarten, dass die EZB das Tempo der Zinserhöhungen am kommenden Donnerstag von 50 auf 25 Basispunkte verlangsamt. Der Leitzins hat das restriktive Niveau von 3 Prozent erreicht“, kommentierte Patrick Barbe, Head of European Investment Grade Fixed Income bei dem US-amerikanischen Vermögensverwalter Neuberger Berman, die heute erwartete Entscheidung im Vorfeld. Er verweist auch auf die gesunkene Inflationsrate von 10,6 Prozent im Oktober auf 7 Prozent im April.

23.03.2023

BoE hebt Leitzins auf 4,25 Prozent

Die Bank von England (BoE) erhöht den Leitzins um einen Viertel-Punkt auf 4,25 Prozent. Es war bereits die elfte Anhebung in Folge.

23.03.2023

SNB hebt Leitzins auf 1,5 Prozent an

Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hebt den Leitzins um 50 Basispunkte auf 1,5 Prozent an. 

22.03.2023

FED erhöht Leitzins weiter

Trotz der Bankenkrise hob die US-Notenbank Fed den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte, damit liegt er nun in der Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent. Die in den USA gehäuft aufgetretenen Probleme von Regionalbanken wie die Pleite der SVB werden auch als Folge der rasant angehobenen Zinsen zur Bekämpfung der Inflation gesehen.

16.03.2023

EZB erhöht Leitzins auf 3,5 Prozent

Die EZB hält an ihrem geldpolitischen Kurs fest: Trotz der aktuell äußert angespannten Stimmung an den Finanzmärkten hebt sie den Leitzins um weitere 50 Basispunkte auf nun 3,5 Prozent an. Ziel ist die Bekämpfung der nach wie vor zu hohen Inflation im Euroraum. Im Februar hatte die Teuerung laut Eurostat bei 8,5 Prozent nach 8,6 Prozent im Januar gelegen.

Mit Blick auf die größer werdenden Sorgen um den Bankensektor im Anschluss an die Pleite der amerikanischen Silicon Valles Bank beschwichtigt die EZB: „Der Bankensektor des Euroraums ist widerstandsfähig: Kapital- und Liquiditätspositionen sind solide.”

16.03.2023

Dispozins steigt stärker als Sparzins

Änderungen beim EZB-Leitzins beeinflussen naturgemäß die Entwicklung von Dispo- und Sparzinsen bei Banken. Laut einer Analyse von Finanztip unter fünf deutschen Kreditinstituten steigen die Zinsen für Schuldner aktuell aber stärker als die für Guthaben. Demnach haben alle fünf betrachteten Banken (Comdirect, Consorsbank ,DKB, Hamburger Sparkasse und ING) ihre Dispo-Zinssätze seit März 2022 um mindestens zwei Prozentpunkte erhöht. Im Fall von Comdirect und Hamburger Sparkasse betrugt das Wachstum im Jahresvergleich gar rund drei Prozentpunkte.

Beim Tagesgeld boten die vier von Finanztip betrachteten Direktbanken im März 2022 derweil überhaupt keine Verzinsung. Laut der Untersuchung bekommen Neukunden bei der Consorsbank aktuell immerhin wieder 2,10 Prozent und bei der ING 2 Prozent. Der Haken daran: Diese Angebote sind zeitlich begrenzt. Die Comdirect bietet 0,5 Prozent, die DKB will dagegen erst ab April das Geld auf dem Tagesgeld verzinsen – mit 1 Prozent.

28.02.2023

Baufinanzierungsbestand stark rückläufig

Der Bestand von Baufinanzierungen ist stark rückläufig – insgesamt ist der Rückgang so stark wie seit 2014 nicht mehr, berichtet Barkow Consulting. Das ausstehende Volumen deutscher Hypothekarkredite sei im Januar 2023 zum ersten Mal seit 2016 gesunken. Es ist im Monatsvergleich um 1,6 Milliarden Euro rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wächst der deutsche Hypothekenbestand jedoch immer noch mit einer überdurchschnittlichen Rate von 5,2 Prozent im Jahresvergleich.

03.02.2023

Dispozinsen steigen stark

Die Dispozinsen sind in den vergangenen drei Monaten laut Barkow Consulting so stark gestiegen wie nie. Nun liegen die Zinsen mit über 8,5 Prozent auf dem höchsten Stand seit über 5 Jahren. Der Dezember-Anstieg von 0,33 Prozentpunkte ist der dritthöchste seit Beginn der Zeitreihe vor über 19 Jahren. In den Vormonaten fiel der Anstieg sogar noch etwas höher aus.

Barkow Consulting zufolge haben sich die Finanzierungskosten für die Nutzung des privaten Dispos seit Beginn der Zinswende im Juli 2022 um 22 Prozent erhöht.

02.02.2023

EZB zieht Fed nach

Die Europäische Zentralbank hebt den Leitzins erneut an. Um 0,5 Prozentpunkte steigt er auf nun 3 Prozent. Der Einlagensatz steig auf 2,5 Prozent. Die letzte Zinserhöhung erfolgte im vergangenen Dezember ebenfalls um 0,5 Prozent.

Damit setzt die Zentralbank ihre Kurs gegen die hohe Inflation fort. Die war zwar zuletzt gesunken, liegt allerdings immer noch deutlich über der 2 Prozent Zielmarke der Zentralbank. Zudem gilt der Rückgang der Inflation zuletzt nicht als Zeichen der Entwarnung, da die Kerninflation – ohne die schwankungsreichen Preise etwa für Lebensmittel oder Energie – bei rund 5,2 Prozent verharrt.

02.02.2023

Fed erhöht Leitzinsen in kleinerem Schritt

Die US-Zentralbank hat den Leitzins erneut erhöht. Allerdings fiel der Schritt mit 0,25 Prozent kleiner aus als die Schritte zuvor. Die neue Spanne liegt bei 4,5 bis 4,75 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell betonte jedoch, dass die Zeit der Zinserhöhungen noch nicht vorbei sei. Die Bank werde auf Kurs bleiben.

Der Dow Jones sackte nach der Entscheidung zunächst ab, konnte sich aber wieder erholen. Der Dax und der MDax legten nach der Zinserhöhung in den USA beide zu. Nun sind die Augen auf die Europäische Zentralbank gerichtet, die heute über den nächsten Schritt entscheidet.

01.02.2023

Ifo-Institut rechnet mit weiteren Zinserhöhungen der EZB

Das Ifo-Institut rechnet in den kommenden Monaten mit weiteren Zinserhöhungen der EZB. Im letzten Quartal des vergangenen Jahres zeigten 74 von 109 Waren und Dienstleistungen, die in den deutschen Verbraucherpreisindex einfließen, eine Teuerungsrate von mehr als 4 Prozent. Die Preise für 28 Waren und Dienstleistungen sind um mehr als 10 Prozent gestiegen. Neben Energie und Nahrungsmitteln verteuerten sich unter anderem Flugtickets (15,1 Prozent), Schreibwaren (13,0 Prozent), PKWs (9,3 Prozent) und Pauschalreisen (8,9 Prozent) besonders stark.

So erwartet das Institut für dieses Jahr eine Verlangsamung des Preisanstiegs. Jedoch dürfte der Anstieg der Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel, die sogenannte Kerninflationsrate, in Deutschland bei 4,9 Prozent und damit weit über der EZB-Zielmarke von 2,0 Prozent bleiben. „Da sich im übrigen Euro-Währungsgebiet eine ähnliche Entwicklung abzeichnet, wird die EZB wohl weiter an der Zinsschraube drehen. Wir gehen davon aus, dass die Zinsen bis zum Sommer auf 4 Prozent steigen werden“, sagt Ifo-Inflationsexperte Sascha Möhrle.

31.01.2023

Cash-Bestände der Banken sinken drastisch

Laut Barkow Consulting sind die Cash-Bestände der deutschen Banken seit dem Ende der negativen EZB-Zinsen im Juli 2022 um 63 Prozent gesunken. Im Juli und August 2022 betrug der Rückgang über 50 Prozent. Während der Negativzinsphase der EZB wuchs der Bargeldbestand deutscher Banken stark an. Zwischen Juni 2014 und April 2022 hatten sich die Cash-Bestände mehr als vervierfacht – zwischenzeitlich auf einen Wert von 51 Milliarden Euro. 

30.01.2023

Energiepreise steigen 2023 um 40 Prozent

Der Energiepreisschock könnte verzögert bei den Unternehmen ankommen. Laut einer Studie von Allianz Trade werden deutsche Unternehmen 2023 rund 40 Prozent mehr für Energie zahlen als vor dem Ukrainekrieg. Im vergangenen Jahr sei der Anstieg noch moderat gewesen. „Grund dafür waren die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen sowie die laufenden Langzeitkontrakte der Unternehmen, die nur teilweise an kurzfristige Marktpreisentwicklungen gebunden sind“, heißt es vom Kreditversicherer. 

Die nun anstehenden Preiserhöhungen bei Energie seien eine Hausnummer, so Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Aber die deutschen Unternehmen – und insbesondere der deutsche Mittelstand – sind krisenfest und solide finanziert. Zudem federt der staatliche Gaspreisdeckel die Preisentwicklung deutlich ab.“

Die große Angst vor einer Deindustrialisierung durch den Energiepreisschock sei allerdings unbegründet, berichtet Bogaerts. „Der Energieverbrauch macht nur einen kleinen Teil der Produktionskosten im verarbeitenden Gewerbe aus. Lohnkosten und Wechselkurse haben auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit einen viel größeren Einfluss.“ 

23.01.2023

EZB will Zinsen weiter anheben

Laut dem niederländischen Ratsmitglied Klaas Knot wird die EZB die Zinsen schon bald weiter anheben – um je 0,5 Prozentpunkte im Februar und März. Auch nach diesen Zinsschritten würden weitere Schritte in den darauffolgenden Monaten folgen. „Ich denke, dass wir bis zum Sommer im Straffungsmodus bleiben werden“, lässt sich der niederländische Zentralbankchef zitieren. Der Zeitpunkt für eine Verlangsamung der Zinserhöhungen sei „noch weit entfernt“.

Ein Bloomberg-Artikel hatte vergangene Woche auf kleinere Zinsschritte hingedeutet. In Folge dessen betonten Offizielle rund um Präsidentin Lagarde die unveränderte Notwendigkeit von höheren Zinsschritten.

23.01.2023

Nachfrage nach Dispokrediten steigt

Unternehmen greifen vermehrt auf Dispokredite zurück, zeigen Daten von Barkow Consulting. Das Dispo-Volumen steigt aktuell so stark wie nie – teilweise werden Höchstwerte bis zu über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht. Die Beratung gibt allerdings auch zu bedenken, dass Dispokredite während der Corona-Pandemie wegen der Verfügbarkeit von KfW-Krediten weniger genutzt wurden.

10.01.2023

Einlagenzinsen steigen auf über 2,5 Prozent

Die Zinsen für Bankeinlagen von Unternehmen sind im November 2022 stark gestiegen. So verzeichneten neue Einlagen mit einer vereinbarten Laufzeit bis zu einem Jahr einen Anstieg von 0,62 Prozentpunkten auf insgesamt 1,43 Prozent pro Jahr, heißt es von Barkow Consulting. Dies ist der größte Anstieg seit Beginn der Zeitreihe vor fast 20 Jahren und der höchste Stand seit über 13 Jahren. Ähnliches gilt für Bankeinlagen mit längerer Laufzeit. Sie haben sogar einen Zinssatz von 2,66 Prozent erreicht. 

Lediglich bei Sichteinlagen/Tagesgeld fällt der Anstieg bislang noch deutlich geringer aus. Die Daten unterscheiden hier aber auch nicht zwischen Bestand und Neugeschäft, was einen Teil des geringeren Anstieges erklärt. Ein Freshfields Corporate Cash Barometer 2022 hatte zuletzt ergeben, dass deutsche und europäische Unternehmen rund 765 Milliarden Euro Cash bei Banken in Deutschland geparkt haben.

16.12.2022

EZB hebt Zinsen an

Wie die EZB am gestrigen Donnerstag mitteilte, hebt sie den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte an. Zusätzlich hat die Notenbank die Grundzüge der Anleihereduzierung beschlossen. Die Fed hatte ihren Leitzins diese Woche ebenfalls um 0,5 Prozentpunkte anhoben, ähnlich wie die Schweizer Nationalbank. Es war die vierte Zinserhöhung der EZB in diesem Jahr.

15.12.2022

Fed hebt den Leitzins weiter an

Die US-Notenbank hat den Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte angehoben. Diese Anhebung war vom Markt erwartet worden. Damit fällt der Zinsschritt etwas geringer aus als die vorherigen Anpassungen. Die Fed hatte den Zins viermal um jeweils 0,75 Prozentpunkte angehoben. Der Zins liegt jetzt in einer Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent.

Nach der Entscheidung der Fed von gestern sind heute alle Augen auf die EZB gerichtet. Im Kampf gegen die Inflation wird auch von der europäischen Notenbank heute ein weiterer Zinsschritt erwartet.

03.11.2022

Bank of England schraubt Zinsen nach oben

Die britische Notenbank hat den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Das ist die größte Zinserhöhung seit 1989. Der Zins liegt nun bei 3 Prozent. Der Schritt war wegen einer Inflationsrate um die 10 Prozent erwartet worden.

03.11.2022

Fed mit deutlichem Zinsschritt

Fed-Chef Jerome Powell hat gestern zum vierten Mal in Folge einen deutlichen Zinsschritt angekündigt. Der Leitzins wird um 0,75 Prozentpunkte erhöht. „Es wird angemessen sein, das Tempo der Erhöhungen zu verlangsamen“, kündigte der Leiter der amerikanischen Notenbank an. Im Dezember findet die nächste Sitzung der Notenbank statt. Am heutigen Tag wird erwartet, dass auch die britische Zentralbank den Leitzins um 0,75 Punkte auf 3 Prozent anhebt.

27.10.2022

EZB erhöht Zinsen erneut

Die EZB hebt den Leitzins um weitere 0,75 Prozentpunkte an. Damit liegt der Zins nun bei zwei Prozent. Der Zins, den Banken für ihre Einlagen bei der EZB bekommen, steigt ebenfalls – von 0,75 auf 1,5 Prozent. Die europäische Zentralbank hatte die Zinsen zuletzt im September angehoben. Auch der heutige Schritt war erwartet worden, da Inflation im Euro-Raum auf einem Rekordhoch von 9,9 Prozent liegt.

Update 28.09.2022: Refinanzierung von Anleihen so teuer wie nie

Refinanzierungen von Anleihen sind für europäische Unternehmen so teuer wie lange nicht. Die Zinsdifferenz zwischen ausstehenden und aktuell neu begebenen Unternehmensanleihen stieg laut einem von Bloomberg aggregierten Index am Montag auf 250 Basispunkte. Das ist der höchsten Wert seit 1998, als der Index erstmals berechnet wurde. Der Index bezieht sich auf Euro-Anleihen von Investment-Grade-Unternehmen. 

Demnach müssen Unternehmen 2,5 Millionen Euro mehr an Zinsen zahlen, wenn sie Anleihen in Höhe von 100 Millionen Euro refinanzieren. Noch zu Jahresanfang lag die Rendite neuer Anleihen etwa 90 Basispunkte unter der ausstehender Schulden.  Die Kehrtwende ist besonders drastisch: Der Sprung von 339 Basispunkten seit Anfang 2022 ist weit größer als der letzte Rekord, der von 1999 stammt.

Update 27.09.2022: Zinsen für Kredite fast verdreifacht

Die Zinsen für Unternehmenskredite sind deutlich gestiegen. Der Barkow-Consulting-Corporate-Credit-Index, der den Durchschnittszins von Unternehmenskrediten mit fünfjähriger Laufzeit anzeigt, liegt mit 4,38 Prozent auf dem höchsten Stand seit über 11 Jahren. Im Verlauf des Jahres 2022 ist der Barkow-Consulting-Corporate Credit-Index um 177 Prozent gestiegen und hat sich entsprechend fast verdreifacht.

Update 22.09.2022: Fed hebt Leitzins an

Die Fed hat ihren Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf eine Spanne von 3 bis 3,25 Prozent erhöht. Bereits im Juni und Juli hatte die Notenbank das Zinsniveau um jeweils 0,75 Prozentpunkte erhöht. 

Update 08.09.2022: EZB erhöht Leitzins um 0,75 Prozentpunkte

Wie von der Mehrheit der Ökonomen erwartet hat die Europäische Zentralbank (EZB) mit einem weiteren deutlichen Zinsschritt auf die anhaltend hohe Inflation reagiert und den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf nun 1,25 Prozent erhöht. Es ist die stärkste Leitzinsanhebung seit 20 Jahren und es könnte nicht die letzte gewesen sein. Denn die EZB hält sich die Tür für weitere Zinsschritte in den kommenden Monaten weit offen.

Update 08.09.2022: EZB vor historischer Zins-Entscheidung

Die Mehrheit der Ökonomen erwartet heute von der EZB eine historische Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte. Es wäre die stärkste Leitzinsanhebung seit der Einführung des Euro als Buchgeld 1999. Experten verweisen zur Begründung auf die extrem hohe Inflation.

Update 05.08.2022: Bank of England erhöht Leitzins deutlich

Die Bank of England hat den Leitzins um 50 Basispunkte auf 1,75 Prozent angehoben. Es ist der größte Zinssprung seit der 1997 erlangten Unabhängigkeit der Notenbank. Der geldpolitische Ausschuss stimmte mit einer deutlichen Mehrheit von acht zu eins für den Zinsschritt.

„Wie erwartet hat die Bank of England den Leitzins um 50 Basispunkte auf 1,75 % erhöht“, sagt David Zahn, Head of European Fixed Income bei Franklin Templeton Fixed Income. „Interessanter waren jedoch die Prognosen für eine Rezession zum Jahresende, die voraussichtlich über ein Jahr andauern wird.“ Auch herrsche große Ungewissheit über die künftige Wachstumsentwicklung und die Inflation, so dass die Zentralbank künftig viel stärker auf die Wirtschaftsdaten reagieren müsse.

Update 29.07.2022: Geldmarktfonds wieder im positiven Bereich

Erstmals seit langer Zeit erzielt der Amundi European Money Market Funds wieder eine positive Rendite. Das teilte heute Amundi-Experte Sven Lorenz auf Linkedin mit. Damit hat die Zinswende auch die ganz kurzlaufenden Papiere erreicht. Der Geldmarktfonds hatte während der Negativzinsphase ebenfalls negative Renditen erzielt.

Update 28.07.2022: Fed erhöht erneut Leitzins deutlich

Wie allgemein erwartet worden ist, hat die Federal Reserve (Fed) den Leitzins erneut deutlich angehoben. Angesichts der starken Inflation in den USA hat die US-Notenbank den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte erhöht. Damit setzt die Fed laut Tiffany Wilding, Ökonomin für Nordamerika von PIMCO, den Mittelpunkt ihrer Zielzinsspanne auf 2,35 Prozent – knapp unterhalb ihrer Schätzung für einen längerfristig neutralen geldpolitischen Kurs.

Seitens der Fed ist es die vierte Erhöhung des Leitzinses in diesem Jahr und seit dem Beginn der Corona-Pandemie. Bereits im Juni dieses Jahres hatte die US-Notenbank einen solch großen Zinsschritt getan und den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte nach oben gesetzt. Das war der größte Zinsschritt seit 1994, also seit fast 30 Jahren.

Laut Fed-Chef Jerome Powell könnte schon im September die nächste Zinsanhebung folgen.

Update 27.07.2022: DWS verzeichnet überraschend großen Kapitalabfluss

Kunden der DWS haben im zweiten Quartal wegen der Turbulenzen an den Kapitalmärkten und anziehender Zinsen überraschend viel Geld abgezogen, meldet die Deutsche-Bank-Tochter. Insgesamt haben sich der Nettomittelabschluss in dem Quartal auf 25 Milliarden Euro belaufen. Ohne die niedrigmargigen Geldmarktprodukte habe der Rückgang nur bei rund 300 Millionen Euro gelegen, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.

Update 26.07.2022: OLB hebt Verwahrentgelt gänzlich auf

Die Oldenburgische Landesbank AG (OLB) hebt ab 1. August 2022 das Verwahrentgelt für ihre Kunden gänzlich auf. Das teilte die Bank am heutigen Dienstag mit. Auch Firmenkunden müssten nicht länger dafür zahlen, ihr Geld bei der OLB zu parken.

Update 22.07.2022: 3-Monats Euribor überschreitet erstmals Null-Linie

Der 3-Monats Euribor hat am 15. Juli 2022 die Null-Linie nach oben überschritten und bewegt sich nun zum ersten Mal seit über sieben Jahren wieder im positiven Bereich. Aktuell steht er bei 0,13 Prozent. Angesichts dessen warnen die Analysten des Münchener Finanzierungsspezialisten FCF Fox Corporate Finance, dass diese Entwicklung die Kosten der Unternehmensfinanzierung erhöhen und damit auch die Gewinnmargen schmälern können. Denn Treasurer müssen nun damit rechnen, dass beim nächsten Zinsfixing ihrer variabel verzinsten Unternehmenskredite der zu zahlende Zins steigen wird.

Der Hintergrund: In Deutschland gehört der 3-Monats Euribor zu den wichtigsten Referenzzinssätzen für variabel verzinste Unternehmenskredite. In der Regel berechnet sich der Zins solcher Darlehen aus der Summe des Referenzzinssatzes und der Risikomarge der Bank. In den vergangenen Jahren lag der 3-Monats Euribor konstant unter der Null-Marke, Banken gaben diesen Negativ-Zins jedoch in der Regel laut FCF nicht an die Kreditnehmer weiter. Unternehmen zahlten für ihre Darlehen somit normalerweise „nur“ die Risikomarge, da der 3-Monts Euribor für die Zinsberechnung mit „Null“ angenommen wurde, solange er tatsächlich unter Null lag.

Eine gute Indikation für die erwartete Entwicklung des 3-Monats Euribor über die nächsten fünf Jahre bietet laut FCF der korrespondierende Swap-Satz, der zuletzt bei 1,70 Prozent lag. Dies bedeute, dass der Kapitalmarkt davon ausgeht, dass der 3-Monats Euribor über die kommenden fünf Jahre und zeitlich gewichtet im Durchschnitt bei eben diesen 1,70 Prozent liegen werde, heißt es seitens der Investmentbank. Für Unternehmen, die bislang eine Risikomarge von rund 1,75 Prozent gezahlt hätten, bedeute dies de facto eine Verdopplung des Zinsaufwands in den kommenden fünf Jahren.

Update 21.7.2022: EZB beendet Negativzinsumfeld

Nun fällt der Zinsschritte also doch größer aus als ursprünglich angekündigt. Um jeweils 50 Basispunkte wird die Europäische Zentralbank die Leitzinsen anheben. Der EZB-Rat ist zu der Einschätzung gekommen, dass ein größerer erster Schritt angemessen sei als auf der letzten Sitzung avisiert. Grund dafür sind die Inflationsrisiken.

Damit steigt auch der Einlagensatz für Banken wieder aus dem negativen Bereich auf Null Prozent. Für Treasurer ist damit voraussichtlich auch das Ende der Verwahrentgelte eingeläutet. Viele Banken haben entsprechende Anpassungen gegenüber DerTreasurer bereits angekündigt.

Darüber hinaus hat die Zentralbank das Transmission Protection Instrument genehmigt. Mit diesem Instrument will der EZB-Rat die Normalisierung der Geldpolitik flankieren und sicherstellen, dass diese Transmission „reibungslos“ erfolgt. Das Instrument kann aktiviert werden, wenn die Zentralbank ungerechtfertigten und ungeordneten Marktdynamiken entgegenwirken will. Der Umfang der Ankäufe im Rahmen dieses Instruments hängt von der Schwere der Verwerfungen ab. Von vornherein sind die Ankäufe nicht beschränkt. Damit sichert sich die EZB maximalen Spielraum. Weitere Details zu dem Instrument will die Zentralbank im Laufe des Nachmittags bekanntgeben.

Update 21.07.2022: Tag der Entscheidung bei der EZB

Heute sind alle Augen auf die EZB gerichtet, die heute zum ersten Mal seit rund elf Jahren die Leitzinsen anheben will. Der EZB-Rat hat zuletzt eine Anhebung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte angekündigt, allerdings vermuten manche Marktbeobachter einen Zinsschritt um 50 Basispunkte.

Update 14.07.2022: Sparda-Banken wollen Negativzinsen abschaffen

Die Sparda-Banken wollen die Negativzinsen für Privatkunden bald abschaffen. Florian Rentsch, Vorstandsvorsitzende des Verbands der Sparda-Banken, verwies am Mittwoch in Frankfurt auf die angekündigten Leitzinserhöhungen der EZB. 

„Die Sparda-Banken werden die Kundinnen und Kunden an der positiven Entwicklung teilhaben lassen und die Verwahrentgelte zeitnah wieder abschaffen“, kündigte er an. Damit folgt die Bank anderen Geldhäusern wie beispielswiese der ING, die die Negativzinsen zum 1. Juli für fast alle Privatkunden abgeschafft hat.

Update 21.06.2022: Commerzbank kündigt Abschied von Negativzinsen an

Die Commerzbank verabschiedet sich voraussichtlich im Herbst von den Negativzinsen. „Wir begrüßen, dass die EZB die Zinswende nun eingeleitet hat – das ist gut für unsere Kunden, und das ist auch gut für uns“, zitiert die F.A.Z. einen Sprecher der gelben Bank: „Wenn die EZB die negativen Einlagensätze reduzieren sollte, werden wir die Entgelte für Kundeneinlagen entsprechend anpassen.“

Vor einigen Tagen hatte die Deutsche Bank mitgeteilt, ihre Negativzinsen voraussichtlich im Oktober für Privatkunden abschaffen zu wollen. Wann dies für Firmenkunden geschehe, ließ ein Sprecher der blauen Bank auf Anfrage von DerTreasurer offen. Er sagte damals lediglich: „Wir überprüfen unsere Preisgestaltung kontinuierlich und unter Einbeziehung aller Marktparameter, um unsere Kunden bestmöglich zu begleiten.“

Update 17.06.2022: Fed erhöht Leitzins

Die US-Zentralbank Fed hebt den Leitzins weiter um 0,75 Punkte an. Der Leitzins liegt nun innerhalb der Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent. Zuvor hatte Fed-Chef Jerome Powell eine Steigerung um 0,5 Prozentpunkte angedeutet. Das ist der größte Zinssprung seit 1994.

Update 15.06.2022: EZB will Anleihen stützen

Die EZB hat heute überraschend eine Sondersitzung abgehalten, um gegen „wiederauflebende Fragmentierungsrisiken vorzugehen“. In der Sitzung hat der Rat beschlossen, Gelder aus dem ausgelaufenen Corona-Notkaufprogramm PEPP „flexibel“ einzusetzen, um „das Funktionieren des geldpolitischen Transmissionsmechanismus aufrechtzuerhalten“. Zudem wurden die zuständigen Ausschüsse des Eurosystems zusammen mit der EZB beauftragt, die Fertigstellung eines passenden Instruments zu beschleunigen.

Update 13.06.2022: Deutsche Bank will Negativzinsen beenden

Nachdem die EZB vergangene Woche die Zinswende beschlossen hat, kündigt die Deutsche Bank nun das Ende der Negativzinsen auf Giro- und Tagesgeldkonten an. „Wenn die EZB den Satz der Einlagenfazilität gemäß ihrer jüngsten Ankündigung um 0,25 Prozentpunkte anhebt, werden Deutsche Bank und Postbank diese Anpassung an ihre Privatkunden weitergeben und das Verwahrentgelt um 0,25 Prozentpunkte reduzieren,“ so ein Sprecher der Deutschen Bank.

„Wenn der Satz der Einlagenfazilität in einem zweiten Schritt auf null oder in den positiven Bereich angehoben wird, werden wir im Privatkundengeschäft kein Verwahrentgelt mehr erheben“, heißt es weiter in der Mitteilung. Voraussichtlich im Oktober werde man vollständig auf die Erhebung des Verwahrentgelts bei Privatkunden verzichten.

Die EZB plant die Leitzinsen im Euroraum bei der nächsten Sitzung am 21. Juli anzuheben. Die Deutsche Bank kündigte im November 2019 erstmals die Erhebung von Negativzinsen für Firmenkunden an. Seit Mitte 2020 müssen Privatkunden Negativzinsen zahlen.

Update 10.06.2022: HVB will Verwahrentgelte reduzieren

Die Hypovereinsbank (HVB) wird die mit ihren Firmen- und Privatkunden bisher individuell vereinbarten Verwahrentgelte „entsprechend künftiger EZB-Zinserhöhungen jeweils mindestens im gleichen Maße reduzieren“, teilte die Bank mit. Die Entgeltsätze würden bei Firmen- wie Privatkunden automatisch und kurzfristig nach den jeweiligen Zinsentscheiden angepasst.

Update 09.06.2022: EZB läutet Zinswende offiziell ein

Die EZB hat auf ihrer heutigen Sitzung das Ende des Anleiheankaufprogramms APP beschlossen. APP werde zum 1. Juli eingestellt, teile EZB-Präsidentin Christine Lagarde mit. Im Juli soll dann eine Zinserhöhungen um 25 Basispunkte folgen. Eine weitere Erhöhung könnte im September folgen. Es ist die erste Zinserhöhung seit knapp elf Jahren.

Update 24.5.2022: Christine Lagarde bereitet weiter auf Zinsanstieg vor

Das Ende der Negativzinsen naht. Die EZB-Chefin Christine Lagarde hat die Märkte mit einer erneuten öffentlichen Äußerung darauf vorbereitet. In einem Blogeintrag auf der EZB-Website schrieb sie, die Zentralbank werden „wahrscheinlich in der Lage sein, die negativen Zinssätze bis zum Ende des dritten Quartals zu stoppen“.

Die hohen Inflationsraten hatten die Zentralbank zuletzt unter Handlungsdruck gesetzt – auch wenn die wirtschaftliche Gesamtlage aufgrund des Ukraine-Kriegs herausfordernd bleibt. Mit ihrem Blogeintrag will Lagarde die Märkte auf die kommende Normalisierung explizit vorbereiten. Sie beschreibt sowohl das wirtschaftliche geopolitische Umfeld, die Gründe der Inflation sowie den weiteren eingeschlagenen Weg der EZB. Die Zentralbank werde alles tun, um mittelfristig das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen.

Update 12.05.2022: Christine Lagarde stellt Zinserhöhung in Aussicht

Schon im Sommer könnte die EZB den Leitzins anheben. Die Anhebung der Zinsen könnte schon wenige Wochen nach dem Ende der Bondkaufprogramme erfolgen, sagte die Zentralbankchefin Christine Lagarde. Das Ende der Anleihekäufe sei für den Beginn des dritten Quartals geplant.

Für Finanzverantwortliche bedeutet das Ende der Kaufprogramme, dass sich ein wichtiger Käufer vom Bondmarkt verabschiedet, der in den vergangenen Jahren für exzellente Finanzierungskonditionen gesorgt hat. Das hat Folgen für das Finanzierungsumfeld.

Update 10.05.2022: ING streicht Verwahrentgelt für Privatkunden

Die ING streicht das Verwahrentgelt für viele Privatkunden. Ab dem 1. Juli erhöht sich der Freibetrag für Guthaben auf Giro- und Extrakonten von 50.000 auf 500.000 Euro. „Mit der Erhöhung des Freibetrags für Guthaben auf dem Giro- und Extra-Konto entfällt das Verwahrentgelt für 99,9 Prozent unserer Kundinnen und Kunden“, sagt Nick Jue, Vorstandsvorsitzender der ING in Deutschland.

Update 09.05.2022: EZB-Ratsmitglied kündigt Leitzinserhöhung im Juli an

Leitzinsanhebung im Sommer? Olli Rehn, EZB-Ratsmitglied und Gouverneur der finnischen Nationalbank, rechnet mit einer Leitzinserhöhung der EZB im dritten Quartal von 2022. Er sagte in einem Interview mit der Zeitung Welt, dass die EZB wohl im Juli den Leitzins anheben werde. Ähnlich hatte sich zuletzt auch EZB-Direktorin Isabel Schnabel geäußert.

Update 05.05.2022: Britische Zentralbank erhöht Leitzins

Auch die Bank of England erhöht den Leitzins. Die britische Zentralbank kündigte heute eine Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte auf 1,0 Prozent an. Der Leitzins ist nun so hoch wie zuletzt im Jahr 2009. Die amerikanische Zentralbank hatte ihren Leitzins gestern Abend angehoben.

Update 05.05.2022: Zinserhöhung in den USA

Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Er liegt nun zwischen 0,75 und 1%. Das ist die stärkste Anhebung seit 22 Jahren. In der Regel nimmt die Zentralbank Zinsschritte über jeweils 0,25 Prozentpunkte vor. Die Fed will damit den hohen Inflationsraten begegnen, die derzeit die US-Amerikaner belasten.

Update 19.04.2022: 75 Prozent der Bundesanleihen haben positive Renditen

Die Bundesanleihen haben größtenteils wieder positive Renditen. Der Beratung Barkow Consulting zufolge sind die Renditen von 75 Prozent der deutschen Bundesanleihen im positiven Bereich.

Update 14.04.2022: EZB belässt Leitzins unverändert

Die Europäische Zentralbank rüttelt nicht an den Zinsen. Der Leitzins bleibt weiterhin bei 0 Prozent, der Einlagenzins bei –0,5 Prozent. Ihren Plan, die milliardenschweren Anleihekäufe im dritten Quartal einzustellen, hat die EZB in ihrer heutigen Sitzung bestätigt. Aufgrund der hohen Inflationsraten gerät die Zentralbank immer mehr unter Druck. Im März lag sie im Euroraum bei 7,5 Prozent. Deshalb steigt die Erwartung, dass es noch in diesem Jahr einen ersten Zinsschritt geben könnte.

Update 01.04.2022: Mehr Banken verlangen Negativzinsen

Die Zahl der Banken, die Negativzinsen erheben, steigt. 449 von rund 1.300 ausgewerteten Banken verlangen ab einer bestimmten Summe auf dem Tagesgeld- oder Girokonto Negativzinsen. Das sind die Zahlen einer Untersuchung des Vergleichsportals Verivox. Drei Monate vorher verlangten nur 423 Banken Negativzinsen, vor einem Jahr waren es sogar nur 281 Institute. Gleichzeitig reduzieren die Banken auch ihre Freibeträge.

Update 29.03.2022: DKB verspricht Ende der Strafzinsen

Die BayernLB-Tochter DKB will Verwahrentgelte auf Guthaben wieder streichen, wenn die Negativzinsen der EZB abgeschafft werden. Das sagte CFO Jan Walther in einem Interview mit Bloomberg News. Neukunden der DKB müssen derzeit ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent auf Guthaben über 25.000 Euro zahlen. Bei Bestandskunden gibt es individuelle Vereinbarungen. Bisher haben sich noch nicht alle Banken auf ein Ende der Negativzinsen festgelegt.

Update 22.03.2022: Fed-Chef Powell erwägt schnellere Leitzinserhöhung

Nachdem die Fed vergangene Woche den Leitzins um 0,25 Punkte angehoben hatte, hat Fed-Chef Powell nun eine schnellere Erhöhung des Leitzinses ins Spiel gebracht. Die Fed könnte den Zinssatz bei den kommenden Sitzungen des Zentralbankrats bei Bedarf auch jeweils um mehr als 0,25 Prozentpunkte erhöhen, sagte Powell am Montag in einer Rede für eine Veranstaltung der Association for Business Economics (NABE).

Update 18.03.2022: Deutsche Banken zahlen über 4,1 Milliarden Euro Strafzinsen bei EZB

Rund 1 Billionen Euro betrug das Zentralbankguthaben deutscher Banken zuletzt bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Für dieses Guthaben fallen negative Einlagenzinsen an – abzüglich eines Freibetrags rund 330 Millionen Euro im Monat. Rund 4,1 Milliarden Euro müssen deutsche Banken 2022 an Strafzinsen zahlen, prognostiziert die Seite Tagesgeldvergleich.net. Voraussetzung sei, dass die Zentralbank ihre Einlagenzinsen nicht kurzfristig anpasse. 

 

Allerdings können die Banken durch das EZB-Kreditprogramm theoretisch mehr als 5 Milliarden Euro einnehmen. Aus dem Arbitragegeschäft könnten die Institute 2022 Erträge von rund 5,5 Milliarden Euro erzielen, so Tagesgeldvergleich.net.

 

Update 17.03.2022: Bank of England erhöht den Leitzins

Die Bank of England setzt ihre Zinserhöhungen fort: Heute hob sie den Leitzins auf 0,75 Prozent an. Zuletzt lag der Zins bei 0,5 Prozent. Das ist der dritte Zinsschritt seit Dezember. 

Weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr bleiben wahrscheinlich. „Eine weitere moderate Straffung der Geldpolitik in den kommenden Monaten könnte angemessen sein“, teilte die Notenbank mit. 

Update 17.03.2022: Fed erhöht den Leitzins um 0,25 Prozent

Die US-Notenbank Fed gab gestern Abend bekannt, den Leitzins anzuheben. Der Leitzins liegt nun in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent, davor waren es null bis 0,25 Prozent. Das ist die erste Anhebung seit 2018. 

Die Notenbank plant weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr. Im Dezember hatte die Fed noch mit Anhebungen bis auf 0,9 Prozent im Laufe des Jahres kalkuliert – nun geht sie von 1,9 Prozent in diesem Jahr und sogar 2,8 Prozent im kommenden Jahr aus.

Update 10.03.2022: EZB will ihre Anleihekäufe schneller zurückfahren als erwartet

Die EZB hat bei ihrer heutiger Sitzung beschlossen, die Anleihekäufe schneller zurückzufahren als gedacht. Das Kaufvolumen des Programms APP wird sukzessive von 40 Milliarden Euro im April auf 20 Milliarden Euro Ende Juni reduziert – dieses Niveau sollte ursprünglich erst im Oktober erreicht werden. 

Im dritten Quartal von 2022 könnte das Kaufprogramm enden. Allerdings nur, wenn sich die mittelfristigen Inflationsaussichten auch nach dem Ende seiner Nettoankäufe von Vermögenswerten nicht verschlechtern werde. Das in der Coronakrise aufgelegte Notfall-Kaufprogramm PEPP läuft Ende März aus. Daher wurde das Kaufvolumen für den April auf 40 Milliarden Euro verdoppelt, um einen Klippeneffekt zu vermeiden.

Der Leitzins bleibt bei 0 Prozent. Die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität liegen bei jeweils 0,25 und minus 0,5 Prozent. „Änderungen der EZB-Leitzinsen werden einige Zeit nach dem Ende der Nettoankäufe des EZB-Rats im Rahmen des APP vorgenommen. Dabei werden wir graduell vorgehen“, so die EZB in ihrer Mitteilung. „Die Entwicklung der EZB-Leitzinsen richtet sich weiterhin nach der Forward Guidance des EZB-Rats und seiner strategischen Verpflichtung, die Inflation auf mittlere Sicht bei 2 Prozent zu stabilisieren.“

Update 04.03.2022: Fed hält trotz Ukraine-Konflikt an Zinserhöhungen fest

Trotz des Ukrainekriegs will Fed-Chef Jerome Powell den Leitzins erhöhen. Das sagte Powell am Donnerstag vor dem US-Senatsausschuss. Er will an dem Vorgehen – wie es vor der Ukraine-Invasion geplant war – festhalten und sprach sich für eine Zinserhöhung um einen Viertel Prozentpunkt bei der nächsten Sitzung am 16. März aus. 

Gleichzeitig betonte er, dass man nicht wisse, wie stark sich der Krieg in der Ukraine auf die amerikanische Wirtschaft auswirke. Am Mittwoch hatte sich Powell bereits ähnlich im Repräsentantenhaus geäußert.

Update 18.02.2022: EZB-Ratsmitglied Kazimir für Ende des Anleihekaufprogramms im August

EZB-Ratsmitglied Peter Kazimir sprach sich in einem Interview mit Bloomberg für ein Ende der Nettoanleihekäufe der EZB im Sommer aus. Die Risiken, die mit dem Instrument bekämpft werden sollen, hätten nachgelassen, so der slowakische Nationalbank-Chef Kazimir. Die negative Nebenwirkungen hätten hingegen zugenommen.

Bislang hat sich die EZB noch nicht auf ein Enddatum für das Anleihekaufprogramm APP festgelegt. Das französische Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hatte am Dienstag in einer online übertragenen Rede bei einer Veranstaltung der britischen Universität LSE gesagt, dass die APP-Käufe im dritten Quartal enden könnten.

Update 11.02.2022: Nicht alle Banken legen sich auf Ende der Negativzinsen fest

Noch in diesem Jahr könnte die EZB die Zinsen erhöhen, was wiederum Einfluss auf die Banken hätte. Diese verlangen größtenteils Negativzinsen von ihren Kunden, wenn auch teilweise mit Freibeträgen.

Nach Recherche der FAZ haben sich noch nicht alle Banken festgelegt, ob sie nach Abschaffung der Negativzinsen durch die EZB das sogenannte Verwahrentgeld einstellen. Die Deutsche Skatbank in Thüringen hat bereits angekündigt, dass sie die Negativzinsen nach entsprechender Entscheidung der EZB abschaffen werde. Die Commerzbank ist eine der Banken, die sich noch nicht festlegen will, wie sie sich nach dem Ende der Negativzinsen durch die EZB verhält. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) sagt, dies sei eine geschäftspolitische Entscheidung jedes einzelnen Instituts. 

Update 03.02.2022: EZB schließt Zinserhöhung für 2022 nicht aus

Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde schließt eine Zinserhöhung für das Jahr 2022 nicht mehr aus. Bei der heutige Sitzung der EZB antwortete Lagarde auf die Frage, ob sie eine Zinserhöhung ausschließe, die EZB werde datenabhängig handeln. Im Dezember hatte Lagarde noch gesagt, dass eine Zinserhöhung 2022 „sehr unwahrscheinlich“ sei.

Lagarde erteilte aber auch einer baldigen Zinserhöhung eine Absage. Der Leitzins bleibt vorerst unverändert bei null Prozent. Zudem hält die Notenbank an ihrem Plan für eine langsame Reduktion ihrer Anleihekäufe in diesem Jahr fest. Das Kaufprogramm PEPP soll demnach Ende März auslaufen.

 

Update 27.01.2022: Zweites Gericht erklärt Negativzinsen für rechtswidrig

Nach dem Landgericht Berlin hat nun auch das Landgericht Düsseldorf Verwahrentgelte auf Girokonten für rechtswidrig erklärt. Im jüngsten Fall hatte der Verbraucherzentrale-Bundesverband gegen die Volksbank Rhein-Lippe geklagt, die bereits ab 10.000 Euro ein sogenanntes Verwahrentgelt in Höhe von 0,5 Prozent pro Jahr von Neukunden erhob. Nach Auffassung des Landgerichts dürfe ein Kreditinstitut kein Verwahrentgelt zusätzlich zu Kontoführungsgebühren berechnen.

Update 27.01.2022: Fed will Leitzins „bald“ erhöhen

Die US-Notenbank Fed kündigte in der gestrigen Sitzung eine Erhöhung des Leitzinses an. Dieser Schritt sei „bald angemessen“, verkündete Jerome Powell. Die Notenbank erwäge, den Leitzins schon bei der nächsten Sitzung am 16. März anzuheben. Momentan liegt der Leitzins noch in der Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent. 

Zudem verkündete Powell, dass das Anleihekaufprogramm weiterhin um 30 Milliarden Dollar pro Monat abgebaut wird. Damit enden die Anleihekäufe Anfang März. „In light of the remarkable progress we have seen in the labor market and inflation that is well above our 2 percent longer-run goal, the economy no longer needs sustained high levels of monetary policy support“, resümiert Powell.

 

Update 26.01.2022: Deutsche Banken zahlen 2021 fast 4 Milliarden Euro Strafzinsen an die EZB

Deutsche Banken haben im Jahr 2021 knapp 4 Milliarden Euro für ihr Zentralbankguthaben an die EZB gezahlt, so die Redaktion von Tagesgeldvergleich.net. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Kosten damit um fast 73 Prozent. Die Zahlen basieren auf den Monatsberichten der Deutschen Bundesbank.

Allerdings konnten die Banken an anderer Stelle Einnahmen generieren: Die EZB vergibt seit 2019 in mehreren Auktionen negativ verzinste Kredite über ihr TLTRO-3-Programm. Die Institute können diese Kredite zu Minuszinsen aufnehmen und zu Nullzinsen bei der EZB wieder anlegen. Dadurch hätten Erträge von ungefähr 4,9 Milliarden Euro erzielt werde können, sagt Tagesgeldvergleich.net. Unter dem Strich bliebe den Banken also ein Plus von 900 Millionen Euro.

 

Update 19.1.2022: Rendite von 10-jährigen Bundesanleihen wieder positiv

Erstmals seit Mai 2019 ist die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen wieder positiv. Der Grund ist die hohe Inflation sowie die geldpolitische Wende der US-Notenbank Fed und anderer Notenbanken. Diese führen global zu einem Anstieg der Anleiherenditen – in der EU fiel der Anstieg geringer aus als in anderen Regionen.

Christian Kopf, Leiter Portfoliomanagement Renten und Mitglied des Union Investment Committee, sagt dazu: „Wir erwarten einen weiteren Renditeanstieg, aber nur in moderatem Maße. Im Ergebnis dürfte die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen nach unseren Prognosen bis zum Jahresende auf 0,2 Prozent klettern und die Kurse der Bundesanleihen dementsprechend weiter fallen.“

 

Update 30.11.2021: Consorsbank führt Negativzinsen ein

Ab dem zweiten Quartal kommenden Jahres erhebt nun auch die Consorsbank ein Verwahrentgelt. Das berichtet das Onlineportal Finanz-Szene mit Verweis auf eine Landing Page. Bei Giro- und Tagesgeldkonten soll es demnach einen Freibetrag von jeweils 50.000 Euro geben, bei Depot-Verrechnungskonten sogar 100.000 Euro. Zudem soll es laut dem Bericht bei guten Wertpapierkunden auch Ausnahmen geben.

Update 22.11.2021: Unternehmen zahlen Negativzinsen über 734 Millionen Euro

Laut einer Analyse des Beratungshauses Barkow Consulting, die im Auftrag der Kanzlei Freshfields durchgeführt wurde, haben deutsche Unternehmen Ende September rund 688 Milliarden Euro bei Banken geparkt. Das Liquiditätspolster kostet sie aktuell Negativzinsen in Höhe von 734 Millionen Euro pro Jahr. Betrachtet man zudem die Auswirkungen der Inflation so ergibt sich eine Realverzinsung von minus 4,64 Prozent – ein Rekordtief.

Update 1.11.2021: Kreditzinsen steigen an

Unternehmen müssen für Kredite wieder tiefer in die Tasche greifen. Das zeigt zumindest der Corporate Credit Index der Beratungsgesellschaft Barkow. Der durchschnittliche Zins von Unternehmenskrediten mit fünfjähriger Laufzeit ist demnach im Vergleich zur Vorwoche um 7 Basispunkte auf 1,76 Prozent gestiegen. Laut Barkow ist das der höchste Stand seit drei Jahren. Der Wert liegt 74 Basispunkte über dem Rekordtiefstand von 1,02 Prozent aus dem August 2019.

Update 28.10: EZB verschiebt Entscheidungen

Trotz der derzeit hohen Inflation hält die Europäische Zentralbank an ihrem Kurs fest. Die EZB belässt den Leitzins bei 0 Prozent und rüttelt auch nicht am negativen Einlagenzins von minus 0,5 Prozent. Auch das Anleihekaufprogramm der Zentralbank wird nicht verändert. Wie es mit dem Programm, dass während der Coronakrise aufgelegt wurde (Pandemic Emergency Purchase Programme) weitergeht, bleibt damit noch offen. Das Programm ist insgesamt 1,85 Milliarden Euro schwer.

Update 9.9.2021: Erste Bremssignale der EZB bei Anleihekäufen

Die Europäische Zentralbank hat in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, die Leitzinsen unverändert zu lassen. Allerdings gibt es ein erstes Signal der Zentralbank, dass sie bei den Anleihekäufen etwas auf die Bremse treten wird. Das Pandemie-Notfallkaufprogramm wird weiterhin bis März 2022 fortgesetzt, allerdings geht die EZB davon aus, dass die günstigen Finanzierungsbedingungen auch aufrechterhalten werden kann, wenn der Umfang der Nettokäufe im Vergleich zu den vorherigen Quartalen „moderat“ reduziert wird.

Update 25.8.2021: DKB weitet Strafzinsen aus

Die DKB senkt den Freibetrag, bis zu dem keine Strafzinsen erhoben werden, auf 50.000 Euro. Das berichtet das Nachrichtenportal Finanz-Szene unter Berufung auf ein Kundenschreiben. Ab dieser Summe wird ab dem 1. September bei allen neu eröffneten Konten ein Verwahrentgelt über 0,5 Prozent fällig. Dem Bericht zufolge werden aktuell auch bestimmte Bestandskunden aufgefordert, dem Entgelt zuzustimmen. Die DKB sagte gegenüber Finanz-Szene, eine „ausgewählte Kundengruppe mit besonders hohen Einlagen“, werde kontaktiert.

Update 10.8.2021: Sparer erwägen Bankwechsel

Längst ist das Niedrigzinsumfeld auch bei privaten Sparerinnen und Sparern angekommen, nachdem es lange Zeit vor allem die Unternehmenswelt traf. Nun machen auch Privatpersonen sich dieselben Gedanken wie Treasurer: Wie geht man mit den Negativzinsen um? Lassen sie sich vermeiden?

Eine Umfrage von JP Morgan Asset Management zeigt, dass 46 Prozent der 2.000 Befragten die Bank wechseln will, sollte diese mit Strafzinsen drohen. 26 Prozent will das Ersparte auf verschiedene Banken aufteilen, um unter den Freibeträgen zu bleiben.

Update 22.07.2021: Negativzinsen belasten Banken mit jährlich 17 Milliarden Euro

Für die Banken im Euroraum sei der negative EZB-Zins „nach wie vor eine deutliche Belastung“, teilt der Bankenverband BdB heute mit. So sei ihre jährliche Negativzinslast mittlerweile auf 17 Milliarden Euro gestiegen. Dies sei im Vergleich zum Herbst 2019, als die EZB einen Freibetrag für die Überschussliquidität eingeführt hatte, mehr als das Doppelte. Der Verband fordert deshalb, „die Banken zu entlasten“ und den „Freibetrag endlich deutlich auszuweiten“. Die besonders günstigen Konditionen für Langfristtender (TLTROs) seien „keine geeignete Kompensation.“

„Die EZB hat heute bekräftigt, was sich mit ihrer neuen Strategie vor zwei Wochen bereits abgezeichnet hat: Wirtschaft und Sparer werden leider noch lange Zeit mit Negativzinsen leben müssen. Und dies trotz deutlich steigender Preise“, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, mit Blick auf die heutige EZB-Ratssitzung. Die Preissteigerung im Euroraum würde derzeit wegen Sondereffekten „etwas zu hoch“ abgebildet.

Insgesamt erwartet der Verband, dass sich die Inflation in den nächsten beiden Jahren bei 2 Prozent einpendeln wird. Diese Normalisierung solle die EZB nutzen, um „zumindest eine Perspektive für den Ausstieg aus den geldpolitischen Kriseninstrumenten aufzuzeigen“. Zu den Maßnahmen gehört auch der negative Einlagezins für Banken, der speziell Sparer zunehmend belastet.

Update 15.07. 2021: Sparzinsen bei Geschäftskunden erreichen neues Rekordtief

Laut einer EZB-Analyse erreichen die Sparzinsen bei Geschäftskunden ein neues Rekordtief. Ein Rückgang um sechs Basispunkte beschert den Geschäftskunden in der Eurozone einen neuen Negativrekord: Auf einjährige Einlagen müssen sie im Mittel -0,24 Prozent Strafzinsen entrichten. Deutsche Geschäftskunden müssen im Durchschnitt -0,34 Prozent Zinsen bezahlen.

Update 08.07. 2021: Bankenverband kommentiert EZB-Strategie

Der Bankenverband kommentiert die neue Strategie der EZB. „Die Europäische Zentralbank verschafft sich mit ihrem neuen Inflationsziel von 2 Prozent mehr Freiraum, um auch bei steigenden Preisen an ihrer extrem expansiven Geldpolitik festhalten zu können”, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Demnach müsste sich die Wirtschaft weiterhin auf Niedrigzinsen einstellen. „Um ungewollte Nebenwirkungen der Negativzinsen zu vermeiden, ist es jetzt umso wichtiger, dass die EZB die Freibeträge für Banken endlich erhöht. So haben die Banken auch mehr Luft, um die anspringende Wirtschaft nach der Pandemie mit Geld zu versorgen.”

Dass die EZB ihre Geldpolitik auch an Klimazielen ausrichten will, sei grundsätzlich richtig. Es sollte aber nur ein Nebenziel sein, ohne die Hauptaufgabe der Bank zu gefährden.

 
 
 
 
 

Update 30.6.2021: Nach Greensill-Pleite – Kämmerer akzeptiert jetzt auch Strafzinsen

Die Greensill-Pleite ist vielen Kommunen zum Verhängnis geworden. Nun folgt ein Umdenken. Wie die F.A.Z. berichtet, hat die Stadt Neckarsulm Lehren aus dem Vorfall gezogen und neue Anlagerichtlinien erlassen. Danach werden nun auch negative Zinsen bei der Geldanlage akzeptiert. Zuvor war stets das Ziel, einen Ertrag zu erzielen. In Zeiten des anhaltenden Niedrigzinsumfelds treibt das Anleger in höhere Risiken. Hier will die Stadt nun umdenken und im Zweifel der Sicherheit Vorrang geben.

Update 30.6.2021: Immer mehr Banken verlangen Strafzinsen

Die Zahl der Geldhäuser, die Strafzinsen erheben hat sich einer Studie zufolge innerhalb eines Jahres verdoppelt. Dem Vergleichsportal Verivox zufolge erheben mittlerweile 349 Banken Strafzinsen, oder Guthabengebühren, bei größeren Summen auf Tagesgeld- oder Girokonten. Ende 2020 seien es erst 171 Banken gewesen. Die Banken senkten zudem den Zinssatz weiter ins Negative und schraubten die Höhe der Freibeträge weiter nach unten. Lange galt bei vielen der Schwellenwert von 100.000 Euro, so das Vergleichsportal. Bei 102 Instituten liegt die Grenze nun bei 50.000 Euro oder weniger pro Kunde.

Update 30.6.2021: Verbraucherschützer fordern Gebühren von Banken zurück

Stillschweigende Zustimmung reicht nicht: Ende April hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass Banken bei Änderungen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen die Zustimmung ihrer Kunden benötigen. Von Zustimmung auszugehen, wenn kein Widerspruch erfolgt, reicht demnach nicht. Im Niedrigzinsumfeld hatten viele Geldhäuser an der Gebührenschraube gedreht. Jetzt steigt der Druck auf die Banken: Verbraucherschützer fordern die Rückzahlung der zu viel gezahlten Gebühren, berichtet die F.A.Z. Banken sollten freiwillig zahlen, sonst könne der Klageweg drohen.

Update 28.6.2021: ING Deutschland verlangt ab 50.000 Euro Strafzinsen

Die nächste Bank gibt bekannt, dass sie bei den sogenannten Verwahrentgelten die Zügel anzieht. Ab 6. Juli führt die Bank ab einem Guthaben von mehr als 50.000 Euro Strafzinsen von 0,5 Prozent ein. Betroffen sind davon alle neu eröffneten Giro- und Tagesgeldkonten. Das Entgelt wird ab November für alle Beträge anfallen, die den Freibetrag überschreiten.

„Bisher haben wir die Kosten, die durch sinkendende Zinsmargen und den negativen Einlagenzins der EZB entstehen, durch unser bestehendes Produktportfolio weitgehend ausgleichen können“, erklärt Nick Jue, Vorstandsvorsitzender der ING in Deutschland „Allerdings steigen die Einlagen weiter, auch weil viele Wettbewerber bereits ein Verwahrentgelt für Privatkunden eingeführt haben, das für Guthaben über 50.000 Euro oder sogar darunter erhoben wird“, so der Banker.

Update 15.6.2021: Unternehmen zahlen Strafzinsen über 551 Millionen Euro

Viele Unternehmen müssen bei der Geldanlage längst Gebühren auf ihre Guthaben zahlen. Eine Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat ergeben, dass detusche Unternehmen pro Jahr 551 Millionen Euro Strafzinsen auf ihre Bankeinlagen zahlen. Die Rechnung basiert auf der Zinsstatistik der Deutschen Bundesbank, teilt das Institut mit. Nach Einschätzung des IW ist das vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen problematisch, die nicht am Kapitalmarkt aktiv sind. Sie setzen eher auf Bankkonten bei der Geldanlage.

Update 10.6.2021: EZB setzt Kurs fort

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält an ihrer aktuellen Linie fest. Die Leitzinsen bleiben unverändert. Die Anleihekäufe sollen weiterhin deutlich höher ausfallen als in den ersten Monaten des Jahres. Die Zentralbank hatte ihre Aktivitäten in dem Kaufprogramm im Frühjahr hochgefahren, um auf steigende Renditen am Anleihemarkt zu reagieren. Die anziehenden Inflationstendenzen erachtet die Zentralbank derzeit als vorübergehend. Sie behält die ultralockere Geldpolitik daher weiter bei.

Update 2.6.2021: Deutsche Bank zieht Strafzinsen an

Strafzinsen greifen weiter um sich. Nun hat die Deutsche Bank nach Informationen der F.A.Z. ihr Vorgehen verschärft und gibt die Strafzinsen nun verstärkt an Privatkunden weiter. Dem Bericht zufolge werden alle Privatkunden, die bei der Postbank ein neues Konto eröffnen, ab dem 21. Juni schon ab 50.000 Euro auf Girokonten und ab 25.000 Euro auf Tagesgeldkonten ein sogenanntes Verwahrentgelt über 0,5 Prozent bezahlen müssen. Laut dem Bericht lag der bisherige Freibetrag bei 100.000 Euro. Unternehmen werden von den meisten Geschäftsbanken bereits seit längerem mit Strafzinsen konfrontiert.

Update 20.05.2021: Einlagezinsen von Geschäftskunden sind gestiegen

Laut Daten der EZB sank der Durchschnittszins in Deutschland für Verbraucher seit 2020 um ganze 60 Prozent. Die Einlagezinsen von Geschäftskunden sind dagegen gestiegen, sie liegen aber noch durchschnittlich im Minusbereich bei -0,11 Prozent. Die Zinssätze in ganz Europa haben laut der Bank ihren Tiefpunkt noch nicht erreicht.

Update 22.04.2021: EZB setzt weiterhin auf umfangreiche Anleihekäufe

Die Europäische Zentralbank hält weiterhin an ihrem Kurs einer expansiven Geldpolitik fest. Auf der Sitzung am 22. April hat die EZB die Leitzinsen unverändert gelassen und betont, dass sie auf ihrem aktuellen oder niedrigeren Niveau bleiben werden, bis die Inflationsaussichten sich dem gewünschten Niveau nähern. Darüber hinaus wird die EZB die Anleihekäufe zur Abfederung der Coronakrise weiterhin mit erhöhtem Tempo als während der ersten Monate des Jahres fortführen. Das Pandemic Emergency Purchase Programme (Pepp) umfasst insgesamt 1,85 Billionen Euro und läuft bis mindestens Ende März 2022.

Update 14.04.2021: Viele Banken verdienen mit Negativzinsen

Die Kreditwirtschaft klagt über Negativzinsen, doch das Newsportal Finanz-Szene.de hat geprüft, ob die Strafzinsen die Banken unterm Strich tatsächlich etwas kosten oder nicht. Das Ergebnis: Etwa die Hälfte der Banken, die untersucht wurden, verdienen mit Negativzinsen sogar Geld. Das heißt: Sie zahlen selbst weniger Strafzinsen an etwa die EZB als sie von ihren Kunden im Gegenzug verlangen. Fünf Sparkassen, sechs Volksbanken, fünf Sparda-Banken und sechs PSD-Banken wurden dabei untersucht. Bei den Banken, die mehr Strafzinsen zahlen als sie von den Kunden einnehmen, waren die Verluste dadurch zum Teil aber erheblich.

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Update 21.5.2018: Banken zahlen Kreditzinsen zurück

In Österreich haben Banken 250 Millionen Euro an ihre Kreditnehmer zurückgezahlt, wie „derStandard.at“ unter Berufung auf die ORF-Sendung „ZiB“ berichtete. Grund für die ungewöhnliche Rückzahlung: Gerichte hatten entschieden, dass Kreditnehmer über längere Zeit zu hohe Zinsen gezahlt hatten. Konkret ging es um variabel verzinste Kredite. Der Euribor ist vor rund drei Jahren in den negativen Bereich gerutscht. Viele Banken hatten diesen Negativzins aber nicht an ihre Kunden weitergegeben, sondern den Zins bei Null festgesetzt, obwohl kein Euribor-Floor vereinbart war. Diese Differenz mussten die Banken nun nachträglich zurückzahlen.


Update 19.5.2018: Weidmann bereit für EZB-Chefposten

Medienberichten soll der Präsident der deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, seine Verfügbarkeit als neuer Chef der Europäischen Zentralbank deutlich gemacht haben. 2019 muss ein Nachfolger für Mario Draghi gefunden werden. Weidmann gilt als Kritiker der lockeren Geldpolitik. Erst kürzlich hatte er sich wieder dafür ausgesprochen, dass umstrittene Anleihekaufprogramm der Zentralbank bis zum Jahresende auslaufen zu lassen.


Update 8.3.2018: EZB gibt erstes „Tapering“-Signal

Die Europäische Zentralbank hat auf ihrer Sitzung im März keine Zinsveränderungen bekanntgegeben. Sie hat allerdings ein Signal dafür gegeben, dass die umfangreichen Anleihekaufprogramme der Bank bald auslaufen könnten („Tapering“). Im Fokus steht dabei weniger ein konkretes Statement, sondern über was sich die Zentralbank nicht äußerte. Hatte die Zentralbank bisher immer betont, dass sie das Kaufprogramm noch ausweiten könnte, wenn sich die wirtschaftlichen Indikatoren verschlechtern, so verzichtete sie bei ihrer Sitzung am 8. März auf diesen Zusatz. Experten wie Jürgen Odenius von PGIM Fixed Income werten dies als Hinweis auf eine Ännäherung an den Ausstieg aus den Anleihekäufen.


Update 26.1.2018: Urteil kippt Negativzinsen bei Neuverträgen

Das Landgericht Tübingen hat im Streit über die negativen Zinsen der Volksbank Reutlingen (Update 8.12.2017) ein Urteil gefällt. Konkret ging es darum, dass die Volksbank auf Bankkonten von Privatkunden negative Zinsen erheben wollte. Das Gericht hat nun entschieden: Nachträglich lassen sich bei bestehenden Verträgen keine solchen Strafzinsen erheben. Die Entscheidung untersagt aber nicht, dass Banken bei  Neuverträgen negative Zinsen verlangen können.


Update 30.12.2017: Deutsche Banken lagern 10 Milliarden Euro in Tresoren

Der Tresor ist bei Banken zur Lagerung ihres Bargelds nach wie vor beliebt: Knapp über 10 Milliarden Euro lagerten die Institute in Deutschland derzeit auf diese Weise, um den negativen Zinsen zu entgehen. Die Zahl teilte Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele mit, wie die F.A.Z. berichtete.

Der Wert habe sich in den vergangenen Monaten nur geringfügig erhöht, eine weitere Zunahme sei jedoch nicht auszuschließen. Seit März 2016 müssen Banken 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen, wenn sie das Geld nicht bar vorhalten und selbst lagern, sondern bei der Europäischen Zentralbank parken.


Update 8.12.2017: Sind Strafzinsen für Privatsparer erlaubt?

Das Landgericht Tübingen muss nach einer Klage der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg entscheiden, ob negative Zinsen für Privatkunden rechtens sind. Die Volksbank Reutlingen hatte Negativzinsen für Sparguthaben laut einem dpa-Bericht für möglich erklärt. Das Landgericht teilte bereits mit, dass sich die Frage lediglich bei Altverträgen stelle. Bei Neuverträgen seien Negativzinsen erlaubt.

Die Richter wiesen zudem darauf hin, dass der Fall das Potential habe, beim Bundesgerichtshof zu enden. Für die gesamte Bankenbrachen dürfte das für Ende Januar 2018 erwartete Urteil richtungsweisend sein.


Update 26.10.2017: Bankenpräsident fordert Freibetrag ohne Strafzinsen für Banken

Hans-Walter Peters, Präsident des Bankenverbands, hält die aktuellen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank zur Einschränkung ihrer expansiven Geldpolitik nicht für ausreichend. Die Reduktion des Kaufvolumens bei den Anleihekäufen sei zwar „eine richtige und  längst überfällige Entscheidung“. Doch kritisierte Peters die Verlängerung des Kaufprogramms bis zum September 2018.

Zudem fordert er für Banken einen Freibetrag für ihre überschüssige Liquidität bei der EZB. Für diesen Betrag müssten die Geschäftsbanken dann keine Strafzinsen bezahlen. Diesen Schritt hätte die Schweizer Notenbank bereits erfolgreich vorgemacht, und habe so „die Kollateralschäden der Negativzinsen“ zumindest etwas eindämmen können.


Update 9.8.2017: Strafzinsen treffen Sachsen, Bayern und Thüringen am stärksten

Fast jedes fünfte Unternehmen wird inzwischen von Banken mit Strafzinsen konfrontiert. Die kleinen Firmen trifft es allerdings deutlich weniger häufig als große und mittlere Unternehmen. Das hat eine aktuelle Umfrage des Ifo-Instituts unter 4.000 Unternehmen ergeben. Die Untersuchung zeigt auch regionale Unterschiede: Unternehmen in Sachsen, Bayern und Thüringen sind am stärksten betroffen. Allerdings versuchen alle betroffenen Unternehmen, Strafzinsen so lange wie möglich zu vermeiden. Bislang haben nur 8 Prozent negative Zinsen bei einer Bank tatsächlich akzeptiert.

Knapp die Hälfte der betroffenen Firmen versucht, über Verhandlungen mit den Banken Negativzinsen zu vermeiden. Etwas mehr als ein Drittel der Betroffenen hat zu einer Bank gewechselt, die keine Strafzinsen verlangt. Etwa 30 Prozent verschieben Gelder zudem in andere Anlageformen, zahlen Kredite zurück oder schichten Liquidität innerhalb des Unternehmens um. Nur 11 Prozent geben an, dass sie ihre Investitionen erhöht haben, um die negativen Zinsen zu vermeiden. Ein kleiner Teil der Unternehmen (4 Prozent) hat sich sogar entschlossen, mehr Bargeld vorzuhalten, um das Geld nicht bei den Banken parken zu müssen.


Update 8.8.2017: Deutsche Bank erhöht Gebühren

Das Niedrigzinsumfeld bringt nicht nur Strafzinsen mit sich. Banken drehen auch an der Gebührenschraube. Die Deutsche Bank erhöht die Gebühren für selbständige Unternehmer, die bislang ein kostenloses Geschäftskonto nutzen konnten. Ab Oktober müssen sie 8,90 pro Monat dafür zahlen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Die neue Gebühr betrifft nur Kunden, die im Schnitt im Monat mindestens 5.000 Euro auf dem Konto haben, für die anderen fiel die Gebühr ohnehin an. Experten rechnen jedoch damit, dass die Regelung dennoch tausende oder sogar zehntausende Geschäftskunden treffen wird, heißt es in dem Bericht weiter.


Update 23.7.2017: Banken bunkern Bargeld

Deutsche Banken horten in ihren Tresoren 10 Milliarden Euro zusätzlich, um den negativen Zinsen der Europäischen Zentralbank zu entgehen. Das sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele gegenüber dem „Tagesspiegel“. Er rechnet damit, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird. DerTreasurer berichtete bereits im vergangenen Jahr darüber, dass einige Institute über solche Schritte nachdenken.


Update 17.7.2017: Die Volksbank Reutlingen schafft Negativzinsen wieder ab

Nach der Androhung einer Klage durch die baden-württembergische Verbraucherzentrale schafft die Volksbank Reutlingen Strafzinsen auf Tagesgeld- und Girokonten von Privatkunden wieder ab. Auch die Verbraucherzentrale Sachsen hatte zuletzt eine Klage angekündigt. Großkunden der Volksbank mit Anlagen in Höhe von mindestens 500.000 Euro werden, nach Absprache, jedoch weiter belastet. Der Verbraucherschutz hatte zudem nach einer Unterlassungserklärung zur Belastung von Kleinsparern verlangt, dem war die Volksbank allerdings nicht nachgekommen: Man werde auch in Zukunft auf steigende Verwahrungskosten, wie die Bank die Negativzinsen nennt, reagieren müssen, gab die Volksbank gegenüber dem „Handelsblatt“ bekannt.


Update 4.5.2017: Banken verschärfen Strafzinsen-Politik bei kurzfristigen Einlagen

Trotz der Diskussionen über eine mögliche Zinswende bleiben negative Zinsen für viele Treasurer ein Problem. Denn die Banken verschärfen ihre Vorgehensweise in Sachen Strafzinsen sogar, hat eine aktuelle Umfrage des Magazins FINANCE erbracht . Frühere Kulanzregeln und Freibeträge würden zurückgefahren, berichtet ein Leiter Finanzen eines MDax-Konzerns, dessen Unternehmen mittlerweile negativen Zinsen bezahlen muss. Wie Treasurer mit der Situation umgehen, lesen Sie im aktuellen E-Magazin von DerTreasurer. Eine ausführliche Analyse darüber, was die Banken dazu sagen, finden Sie zudem in der Mai/Juni-Ausgabe von FINANCE, einer Schwesterpublikation von DerTreasurer, die sie hier als E-Paper bestellen können.


Update 27.4.2017: EZB belässt Einlagenzins bei –0,4 Prozent

Die Europäische Zentralbank hat auf ihrer Sitzung Ende April die Zinssätze unverändert gelassen. Der Leitzins liegt nach wie vor bei 0 Prozent, der Einlagenzins bleibt auf seinem bisherigen Tiefststand von –0,4 Prozent. Zum weiteren Ausblick auf die Zinsentwicklung äußerte sich die Zentralbank wie schon in den vergangenen Sitzungen. Die EZB erwartet, dass die Zinsen noch für einen längeren Zeitraum auf dem derzeitigen Stand bleiben – oder sogar noch weiter sinken. Wie bereits im vorherigen Dezember betont die Zentralbank explizit, dass damit ein Zeitraum über die Dauer ihres Anleihekaufprogramms gemeint ist. Die EZB hatte ihre Bondkäufe bis Dezember dieses Jahres verlängert, allerdings das Volumen ab April von 80 auf 60 Milliarden Euro reduziert.


Update 12.4.2017: DZ Bank prognostiziert Leitzinserhöhung im Herbst

Die Spekulationen um eine baldige Zinswende haben begonnen. Während aus der Europäischen Zentralbank selbst dazu bisher widersprüchliches zu hören ist, erwarten einige Marktbeobachter, dass es schon in diesem Jahr soweit sein könnte. Die DZ Bank prognostiziert in einem aktuellen Research-Papier, dass die Zentralbank die Zinsen in diesem Herbst von –0,4 Prozent auf –0,25 Prozent anhebt. Ein Argument dafür sei die zurückgegangene Deflationsgefahr in der Euro-Zone.

Generell kritisiert die Research-Abteilung der DZ Bank die These der EZB, der negative Einlagensatz führe zu einer verstärkten Kreditvergabe. Diese Argumentation sei wenig überzeugend, da die Überschussliquidität unter den Banken ungleich verteilt ist. Geschäftsbanken in Kerneuropa legen deutlich mehr Liquidität bei ihren Zentralbanken an und zahlen entsprechend den negativen Einlagenzins. In dieser Region sei die Kreditvergabe ohnehin stabil und brauche keinen zusätzlichen Impuls. In den Ländern der europäischen Peripherie halten die Banken dagegen wenig überschüssige Liquidität. Der Stimulus geht demnach an ihnen vorbei.


Update 21.2.2017: Einsparpotential bei Fondsgebühren

Im andauernden Niedrigzinsumfeld sind die Kosten bei der Geldanlage eine wichtige Stellschraube. Doch gerade im Asset Management mangelt es in dieser Hinsicht häufig an Transparenz. Laut einer Analyse der Beratungsgesellschaft Faros Pension & Asset Advisory fehlt den meisten Anlegern der Marktüberblick, um feststellen zu können, welche Kosten sie noch senken können. Laut Faros besteht das größte ungenutzte Einsparpotential bei den Fondsgebühren. Welches Preisniveau derzeit Standard ist und wie Treasurer die Fondsgebühren im eigenen Portfolio senken können, lesen Sie bei DerTreasurer.


Update 8.2.2017: Hamburger Sparkasse erhebt Strafzinsen

Jetzt will auch Deutschlands größte Sparkasse negative Zinsen erheben. Die Hamburger Sparkasse (Haspa) will laut einem Bericht der F.A.Z.  ihre Firmenkunden zur Kasse bitten. Die Bank will allerdings den negativen Einlagenzins der Europäischen Zentral von minus 0,4 Prozent nicht immer weitergeben, sondern im Einzelfall entscheiden. Der Zinssatz sei nicht festgelegt, sondern richte sich nach dem individuellen Geschäftsumfang mit der Haspa. Negative Zinsen für Privatkunden wolle die Bank solange wie möglich vermeiden.


Update 17.1.2017: Bundesbank kauft Anleihen mit Rendite unter -0,4 Prozent

Die Bundesbank hat im Januar erstmals Anleihen gekauft, deren Rendite unterhalb der -0,4 Prozent liegt, die die EZB als Einlagenzins aufruft. Es handelte sich dabei laut einem Bericht der F.A.Z. um fünfjährige Staatsanleihen.

Der Kauf dieser Papiere mit so hoher negativer Rendite ist erst seit kurzem möglich. Die EZB hatte im Dezember die Verlängerung des Anleihekaufprogramms für das gesamte Jahr 2017 verkündet und dabei auch die Bedingungen aufgeweicht. Bislang durften Bonds nur mit einer negativen Rendite von -0,4 Prozent gekauft werden.


Update 12.1.2017: Langfristige Zinsen steigen an

Ob sich bereits eine Zinswende andeutet, ist bei den Experten umstritten. Klar ist, dass die Zinsen im langfristigen Bereich gerade ansteigen. Am 12. Januar hat die Bundesrepublik zum ersten Mal seit August vergangenen Jahres eine zehnjährige Staatsanleihe begeben, für die sie Zinsen zahlen muss. Der Kupon liegt bei 0,25 Prozent, berichtet die Frankfurter Allgemeine.


Update 28.12.2016: Sparkassen und Volksbanken erheben Strafzinsen

Auch zum Jahresende 2016 weiten sich negative Zinsen aus. Nun verlangen auch die Stadtsparkasse München und die Hamburger Volksbank Gebühren bei der kurzfristigen Geldanlage, berichtete die Frankfurter Allgemeine. Die Münchener Bank will ab April von Firmenkunden und institutionellen Anlegern 0,4 Prozent verlangen, wenn die Summe von 250.000 Euro überschreitet. In Hamburg sollen es 0,2 Prozent auf Tagesgeldkonten mit mehr als 500.000 Euro sein. Allerdings wolle man zunächst mit den Kunden über Anlagealternativen sprechen. Weitere Banken erwägen dem Bericht zufolge ähnliche Schritte. Während das Phänomen bisher hauptsächlich Firmenkunden betrifft, gibt es laut dem Bericht auch einzelne Banken die sie von ihren Privatkunden verlangen.


Update 14.12.2016: US-Notenbank Fed erhöht Leitzins

Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,5 bis 0,75 Prozent angehoben. Sie reagiert damit auf die positive Entwicklung der US-Wirtschaft. Im kommenden Jahr werden zudem drei weitere Zinsschritte erwartet. Bislang hatten Marktbeobachter mit zwei Anhebungen gerechnet. In den USA stieg die Rendite zehnjähriger Treasuries am Tag nach der Bekanntgabe des Zinsschritts mit rund 2,6 Prozent auf den höchsten Stand seit Herbst 2014. Mit der Fed-Entscheidung koppeln sich die USA und Europa in Sachen Zinsentwicklung voneinander ab.


Update 12.12.2016: Niedrigzinsumfeld macht Commercial Paper attraktiv

Das Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Saat hat zum ersten Mal ein Euro-Commercial-Paper-Programm aufgelegt. Damit liegt das Unternehmen im Trend. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld beginnen einige Unternehmen, die niedrigen Zinsen über diesen kurzfristigen Finanzierungsweg für sich zu nutzen. Auch der Versandhändler Otto hatte im September eine kurzlaufende Anleihe  begeben und Anfang Oktober ein Commercial-Paper-Programm aufgelegt.

Doch nicht nur auf der Finanzierungsseite sind die kurzlaufenden Wertpapiere für Unternehmen attraktiv. Auch auf der Anlageseite investieren Treasurer verstärkt in CPs, um weniger Geld kurzfristig bei den Banken anlegen zu müssen und so den Strafzinsen zu entgehen.


Update 8.12.2016: EZB verlängert Anleihekaufprogramm

Die Europäische Zentralbank wird auch über das gesamte Jahr 2017 weiterhin als Investor am Bondmarkt auftreten. Das Anleihekaufprogramm wurde bis Dezember 2017 verlängert, allerdings mit einem geringeren Volumen: Ab April wird die Zentralbank monatlich nur noch 60 anstatt wie bisher 80 Milliarden Euro in die Märkte pumpen. Das geringere Kaufvolumen könnte zu einem langsamen Ende der Bond-Rally bei Unternehmensanleihen führen.

Neben der Verlängerung des Programms wurden auch einige Rahmenbedingungen für die Anleihekäufe angepasst. So konnte die Zentralbank bisher keine Bonds kaufen, deren Rendite unter dem eigenen negativen Einlagenzins von -0,4 Prozent notierte. Diese Beschränkung wurde nun aufgehoben. Der negative Einlagensatz ebenso wie der Leitzins von 0 Prozent bleiben unverändert.


Update 2.12.2016: Continental platziert Nullkuponanleihe

Die Finanzierungsbedingungen bleiben für Unternehmen nach wie vor extrem günstig. So konnte zum Beispiel der Automobilzulieferer Continental eine Anleihe ohne Kupon platzierten.  Für den Dax-Konzern ist es die erste Platzierung dieser Art. 600 Millionen Euro sammelte das Unternehmen ein. Das Papier wurde zu einem Kurs von 99,41 Prozent platziert, so das für die Investoren unterm Strich eine positive Rendite bleibt.

Continental ist das fünfte deutsche Unternehmen, das in diesem Jahr eine Anleihe mit Nullkupon begeben hat. Die Deutsche Bahn und Henkel konnten ihre Bonds sogar über par platzieren und damit eine negative Rendite an die Investoren ausgeben.


Update 23.11.2016: Negativzinsen fordern Treasurer beim Cash Pooling

Während die meisten deutschen Treasury-Abteilungen mit der Aufstellung ihrer Cash Pools zufrieden sind, gibt es zwei Bereiche, die sie umtreiben. Das hat das aktuelle Treasurer-Panel ergeben. Neben den steuerrechtlichen Anforderungen, die Treasurer Sorgen machen, ist das vor allem der Umgang mit negativen Zinsen im Cash Pool. Wann müssen die sogenannten Strafzinsen an Tochterunternehmen weitergegeben werden? Mit dieser Frage setzt sich gerade jeder dritte Befragte stark oder sehr stark auseinander. Wie viele Unternehmen negative Zinsen tatsächlich über den Cash Pool weitergeben, erfahren sie im aktuellen Treasurer-Panel.


Update 6.10.2016: Tresor als neue Anlageform

Um den Strafzinsen der Europäischen Zentralbank zu entgehen, erwägen immer mehr Banken Geld im Tresor zu horten. Die Nachfrage Versicherungen für Tresor-Anlagen sei sprunghaft angestiegen, berichten Brancheninsider. Da die Prämien niedriger sind als der EZB-Einlagenzins, kann sich die Alternative Tresor lohnen. Für wen die Tresorlösung eine Option ist, erfahren Sie in unserem E-Magazin 18-2016.


Update 4.10.2016: Diskussion um EZB-Kaufprogramm

Das Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank sorgt im Anleihemarkt nach wie vor für niedrige Zinsen – und das auch im langfristigen Bereich. In den vergangenen Tagen wurde spekuliert, die Zentralbank könnte das Programm langsam herunterfahren und weniger zukaufen. Das dürfte zu einem Anstieg der Zinsen führen. Zentralbank-Chef Mario Draghi dementierte jedoch ein baldiges Ende des Programms.


Update 29.9.2016: Erster Schweizer Konzern platziert Anleihe mit Minusrendite

Der Schweizer Hörgerätehersteller Sonova tritt in Henkels Fußstapfen. Der Konzern platziert als erstes Schweizer Unternehmen eine Unternehmensanleihe mit negativer Verzinsung am dortigen Bondmarkt. Die gesamte Transaktion umfasst 760 Millionen Schweizer Franken in drei Tranchen. 250 Millionen Franken davon entfallen auf eine Nullkuponanleihe, die über par platziert wurde. Bei einer weiteren Tranche liegt der Zinst bei 0,01 Prozent.


Update 7.9.2016: Henkel und Sanofi platzieren Bonds mit negativer Rendite

Die ersten Unternehmen ohne Staatshintergrund haben es geschafft: Der deutsche Konsumgüterhersteller Henkel und der französische Pharmakonzern haben Anleihen platziert, die bereits bei der Emission eine negative Rendite aufgewiesen haben. Bei beiden Transaktionen lag sie bei rund -0,05 Prozent.

Am Sekundärmarkt sind negative Renditen mittlerweile gang und gäbe. Laut Reuters notieren auch bei Unternehmensanleihen im Investmentgrade-Segment mehr als 27 Prozent im Minus.


Update 10.8.2016: 10-Jährige Bundesanleihe aufgestockt

Der Bund hat die zehnjährige Bundesanleihe, die im Juli erstmals mit negativer Rendite platziert wurde, um 5 Milliarden Euro aufgestockt. Das Gesamtvolumen des Papiers beläuft sich damit auf 10 Milliarden Euro. Die Investoren akzeptierten eine negative Rendite von minus 0,09 Prozent.


Update 4.8.2016: Bank of England senkt Leitzins

Um die negativen Folgen des Brexit-Referendums abzufedern, hat die Bank of England beschlossen, den Leitzins auf das Rekordtief von 0,25 Prozent zu senken. Außerdem wird das QE-Programms für Staatsanleihen um 60 Milliarden Britische Pfund erweitert. Die Zentralbank will zudem Unternehmensanleihen über 10 Milliarden Britische Pfund kaufen.


Update 14.7.2016: Deutsche Bahn begibt erste Anleihe mit negativer Rendite

Die Deutschen Bahn hat als erstes Unternehmen eine Euroanleihe mit negativer Rendite platziert. Der Staatskonzern hat über die Deutsche Bahn Finance eine Nullkuponanleihe begeben. Anders als bei bisherigen Unternehmensanleihen mit Nullkupon wurde dieser Bond allerdings über par platziert. Unternehmen wie Sanofi oder Unilever hatten ihre Nullkuponanleihen über par platziert und damit noch eine positive Rendite geboten.


Update 1.7.2016: Britische Staatsanleihen rutschen ins Negative

Nachdem die Bank of England signalisiert hat, dass sie bereit ist geldpolitische Maßnahmen wie Quantative Easing zu nutzen, um die Märkte zu stützen, ist auch die erste britische Staatsanleihe in den negativen Bereich gerutscht. Der sogenannte Gilt mit einer Laufzeit bis März 2018 erzielte am 30. Juni eine Rendite von -0,003 Prozent. Die Bank of England erwägt Staatsanleihen und möglicherweise auch Unternehmensanleihen zu kaufen.


Update 14.6.2016: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe sinkt ins Negative

Bisher waren zehnjährige Bundesanleihen noch eines der wenigen Papiere der Bundesrepublik, bei der die Rendite ein positives Vorzeichen hatte. Seit dem heutigen Tag ist das nicht mehr so, auch diese langlaufenden Bonds bringen dem Anleger kein Geld mehr. Neben der anhaltenden Niedrigzinspolitik der Zentralbank sorgt vor allem die Sorge um einen möglichen Brexit dafür, dass viele Anleger auf deutsche Staatsanleihen als sicherem Hafen zurückgreifen.

Laut der Beratungsgesellschaft Barkow Consulting wiesen Anfang Juni bereits 70 Prozent der deutschen Staatsanleihen eine negative Rendite auf. Der Wert dürfte sich nach den aktuellen Entwicklungen noch erhöht haben. Im globalen Durchschnitt werden laut Bank of America Merrill Lynch rund ein Viertel aller Staatspapiere mit negativer Rendite gehandelt.


Update 9.6.2016: Commerzbank will Geld im Tresor lagern

Die Commerzbank wehrt sich gegen die Strafzinsen der Europäischen Zentralbank. Die Commerzank will laut Finanzkreisen in Zukunft möglicherweise mehr Geld in den eigenen Tresoren lagern, anstatt es bei der Zentralbank für einen negativen Einlagenzinssatz von -0,4 Prozent anzulegen.

Nur einen Tag zuvor hatte auch Thomas Mayer, der Chefsvolkswirt der Deutschen Bank, harsche Kritik an der Politik der Zentralbank geübt. Die Politik der EZB sende das Signal, dass Sparen schlecht sei. Anleger würden so in riskantere Wertanlagen getrieben.


Update 8.6.2016: KfW begibt neuen Bond mit negativer Rendite

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat zum  ersten Mal eine fünfjährige Anleihe mit negativer Rendite begeben. Der Bond wird mit 0 Prozent verzinst und unter par platziert. Daraus ergibt sich eine negative Rendite von -0,196 Prozent. 5 Milliarden Euro konnte die Bank mit der Nullkuponanleihe einsammeln. Das Orderbuch belief sich sogar auf 7,5 Milliarden Euro. Es war für KfW nicht nur die größte Transaktion des Jahres, sondern auch die erste fünfjährige Anleihe einer staatlichen, supranationalen Organisation (SSA) mit negativem Vorzeichen


Update 10.5.2016: Zinsstatistik der Bundesbank rutscht ins Minus

Banken drohen nicht mehr nur mit dem Strafzins, mittlerweile werden Unternehmen tatsächlich zur Kasse gebeten. Das spiegelt sich inzwischen auch in der aktuellen Zinsstatistik der Bundesbank wider. Im März ist der Zins für Einlagen der Unternehmen mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr auf –0,3 Prozent gesunken. Insgesamt wurden rund 15 Milliarden Euro neue Mittel angelegt. Laut der Bundesbank haben vor allem großvolumige Transaktionen zu dem negativen Zins geführt. Laut der Beratungsfirma Barkow Consulting können diese Großtransaktionen aufgrund des Berechnungsverfahrens zwar überproportionalen Einfluss auf die Statistik haben, doch im Januar lag der Wert noch bei 0,8 Prozent.


Update 21.4.2016: Bundesanleihen im Minus

Die Geldpolitik der EZB sorgt vor allem am Anleihemarkt für weiter sinkende Zinsen. Das negative Vorzeichen hat sich auf die Papiere mit bis zu neun Jahren ausgeweitet. Im April sank außerdem die Umlaufrendite der deutschen Staatsanleihen zum ersten Mal auf 0 Prozent.


Update 28.4.2016: Negativzins erreicht auch private Sparer

Auf lange Sicht können sich selbst Privatleute dem negativen Zinsumfeld möglicherweise nicht entziehen. Die Sparkassen schließen den Strafzins für normale Sparer nicht mehr aus. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa.  Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon, betonte, er die Sparkassen werden alles tun, um private Sparer zu schützen. Wenn das negative Zinsumfeld allerdings dauerhaft anhalte, dann könne man die Kunden nicht davor bewahren.

Auch auf Finanzierungsseite weitet sich das Phänomen der negativen Zinsen auf Privatleute aus. Ein Möbelgeschäft wirbt bereits mit einer 24-Monaten laufenden Finanzierung zu –1 Prozent. Es handelt sich dabei allerdings um einen Rabatt des Händlers selbst, nicht um eine Bankenfinanzierung.


Update 7.4.2016: Sanofi platziert Anleihe mit Nullkupon

Der französische Pharmakonzern Sanofi hat einen dreijährigen Bond mit einem Nullkupon begeben. Dabei handelt es sich um die erste Unternehmensanleihe mit dieser Laufzeit, die mit 0 Prozent verzinst wird. Die Tranche hat ein Volumen von 500 Millionen Euro.  Die Ankündigung der Europäischen Zentralbank, auch Corporate Bonds zu kaufen hat die preislichen Bedingungen für Unternehmen weiter gedrückt. Marktbeobachter rechnen damit, dass die erste Unternehmensanleihe mit negativer Rendite bei der Emission in greifbare Nähe rückt.


Update 1.4.2016: Negativzinsen bedrohen den Cash Pool

Das negative Zinsumfeld hinterlässt nicht nur bei der externen Geldanlage sondern auch innerhalb vieler Konzerne Spuren. Bald könnten die Negativzinsen auch im Cash Pool, also bei unternehmensinternen Finanzierungen, zum Tragen kommen. Denn aus steuerlichen Gründen könnte es problematisch sein, die negativen Zinsen nicht ohne Weiteres über den Cash Pool weiterreichen. Denn Cash-Pool-Bedingungen müssen den Marktbedingungen entsprechen. Mehr über die Problematik lesen Sie im E-Magazin von DerTreasurer.


Update 23.3.2016: DZ Bank will Strafzinsen an Volksbanken weiterreichen

Demnächst müssen sich auch Volks- und Raiffeisenbanken auf negative Zinsen einstellen, wenn sie ihr Geld bei ihrem Spitzeninstitut, der DZ Bank, parken wollen. Die genossenschaftliche Bank will die Nullzinsgrenze, die bisher galt, nur noch bis Ende Juni erhalten, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Danach werden die Interbankeinlagen angelehnt an den Marktzins verzinst. Die Vorstand der Bank verweist dabei auf die erneute Senkung des Einlagenzinses durch die Europäischen Zentralbank. Die Diskrepanz zwischen diesem Zins und der bisherigen Nullzinsgrenze sei mittlerweile zu groß, um nicht zu reagieren. Die DZ Bank verzeichne durch das fehlende „Preisregulativ“ einen erheblichen Zufluss an Einlagen mit sehr kurzen Laufzeiten.


Update 10.3.2016: EZB senkt den Einlagenzins erneut

Die Europäische Zentralbank hält weiterhin an der Niedrigzinspolitik fest. Auf der heutigen Ratssitzung hat sie ihre Maßnahmen noch einmal verschärft, indem sie den negativen Einlagenzins erneut um 10 Basispunkte gesenkt hat. Banken, die über Nacht bei der EZB Geld parken wollen, müssen ab 16. März also 0,4 Prozent Zinsen zahlen. Die Zentralbank senkt außerdem den Leitzins um fünf Basispunkte: dieser liegt jetzt bei Null Prozent.

Auch das Anleihekaufprogramm der Bank wird auf 80 Milliarden Euro ausgeweitet und umfasst jetzt auch Investmentgrade-Anleihen noch Emittenten außerhalb des Finanzsektors. Mit der weiteren Verschärfung der Niedrigzinspolitik hatten Marktbeobachter im Vorfeld gerechnet.


Update 4.3.2016: Sparkassen planen Schutzmaßnahmen gegen Strafzins

Sparkassen erwägen drastische Maßnahmen: Sie denken offenbar darüber nach, ihre überschüssige Liquidität im eigenen Tresor aufzubewahren, statt sie zum negativen Einlagenzins bei der EZB anzulegen. Das geht aus einem internen Rundschreiben des bayerischen Sparkassenverbands vor, das der Frankfurter Allgemeine Zeitung vorliegt. Die Sparkassen stellten sich demnach die Frage, ob es nicht wirtschaftlicher sei „hohe Bargeldwerte nicht – wie bisher – bei der EZB einzulagern, sondern stattdessen selbst zu verwahren“. Die höheren Versicherungskosten, die für das Bargeld im eigenen Tresor anfallen, seien immer noch geringer als der EZB-Strafzins. Wenn sich dieses Verhalten ausweitet, läuft die Geldpolitik der EZB zumindest bei den Sparkassen ins Leere, sie zu höherer Kreditvergabe anzuregen.


Update 29.2.2016: Fünfjährige Euro-Swaps sind jetzt negativ

Das negative Zinsumfeld weitet sich aus. Jetzt ist auch der Euro-Swap-Satz für fünfjährige Laufzeiten in den negativen Bereich gerutscht. Der Euro-Swap-Satz orientiert sich an Swap-Quotierungen gegen den 6-Monats-Euribor und ist eine wichtige Referenzgröße für Festsatzfinanzierungen. Bereits seit vergangenem Herbst notiert der Zinssatz für zweijährige Laufzeiten negativ, vor kurzem folgte der Zinssatz für vierjährige Laufzeiten. Den Schwenk in den negativen Bereich hatten Finanzierungsexperten bereits erwartet, wie DerTreasurer berichtet.


Update 23.2.2016: Gesundheitsfonds muss negative Zinsen zahlen

Das Niedrigzinsumfeld greift weiter um sich. Auch die Krankenversicherungen sind betroffen. Der Gesundheitsfonds, der vom Bundesversicherungsamt gemanagt wird, bestätigte gegenüber der F.A.Z., im vergangenen Jahr insgesamt 1,8 Millionen Euro an Strafzinsen gezahlt zu haben. Das Gesamtvolumen des Fonds liegt bei 200 Milliarden Euro.

Der Gesundheitsfonds ist durch Strafzinsen besonders betroffen, da monatlich immer wieder hohe Summen für kurze Zeit auf den Konten liegen, wenn die Beiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber eingesammelt werden. Nach einigen Tagen werden die Gelder auf die Konten der Krankenkassen verteilt.


Update 11.02.2016: Finanzvorstände fordern Rechnungszins von 4,5 Prozent

23 deutsche Finanzvorstände, darunter die CFOs von Bayer, Deutscher Post, Siemens, Continental, Lufthansa, Adidas und Metro haben in einem Brief an den Bundestags-Rechtsausschuss um mehr Unterstützung bei der Bewältigung der Niedrigzinsphase gefordert. Erleichterungen seien vor allem bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen notwendig. Durch die dauerhaft niedrigen Zinsen sind Unternehmen gezwungen, immer mehr Geld für die Betriebsrenten zurückzulegen.

Die bisherigen Pläne zur Erleichterung reichen den Unternehmen nicht. Die Regierung hat angekündigt, dass sich der Rechnungszins, der zur Berechnung der Rückstellungen herangezogen wird, zukünftig aus dem durchschnittlichen Zins der vergangenen zehn statt wie bisher sieben Jahre ergeben soll. Damit soll sich das sinkende Zinsniveau weniger stark im Durchschnittszins niederschlagen. Die Unternehmen fordern dagegen den Zins bei 4,5 Prozent festzulegen oder den Durchschnitt der vergangenen 15 Jahre als Berechnungsgrundlage zu verwenden.

Weiterhin kritisierten die Finanzchefs, dass die Regierung die Ausweitung des Bewertungszeitraums an eine Sperre der Ausschüttungen der Unternehmen geknüpft werden soll. Das würde komplexe Rechnungen nach sich ziehen, heißt es von Seiten der Unternehmen.


Update 10.02.2016: 10-jährige Japan-Bonds rutschen ins Negative

Die Rendite der japanischen Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit ist zum ersten Mal ins Negative gerutscht. Damit müssen Anleger dem japanischen Staat quasi Geld dafür zahlen, wenn sie ihm Geld leihen. Die Schuldverschreibungen des Staates haben nicht zuletzt durch die große Unsicherheit an den Börsen für Investoren deutlich an Attraktivität gewonnen.

Japan ist nicht das erste Land, dessen zehnjährige Anleihen eine negative Rendite bringen. Auch Schweizer Staatsanleihen in diesem Laufzeitbereich bringen bereits eine Rendite unter Null. Die Papiere des deutschen Staates bewegen sich bei zehnjähriger Laufzeit noch im positiven Bereich.


Update 09.02.2016: Commerzbank weitet Strafzinsen aus

Die Commerzbank weitet die Vergabe von negativen Zinsen aus. In den vergangenen Monaten ist die Bank verstärkt auf Unternehmen zugegangen, die hohe Geldbestände bei dem Institut halten. Nach Konzernen seien jetzt auch mittelgroße Firmenkunden betroffen. Ziel der Bank sei allerdings nicht, die Strafzinsen tatsächlich zu erheben, sondern den Firmenkunden alternative Anlageformen anzubieten. Welche das sind, lesen Sie hier.


Update 05.02.2016: Banken schließen Strafzinsen flächendeckend nicht mehr aus

Die Weitergabe von negativen Zinsen an Firmenkunden, ist bei der kurzfristigen Geldanlage zur neuen Normalität geworden, wie eine aktuelle FINANCE-Umfrage unter 14 Banken ergeben hat. Kein Geldinstitut schließt negative Guthabenzinsen mehr grundsätzlich aus. Acht der 14 befragten Banken räumen ein, dass negative Zinsen für Firmenkunden in bestimmten Fällen möglich sind. Zwei Banken erheben sie nach eigenen Angaben aktuell zwar nicht, schließen sie aber für die Zukunft nicht aus. Vier Banken – RBS, BNP Paribas, BNY Mellon sowie die Helaba – wollten sich zu dem sensiblen Thema allerdings nicht äußern. Wie die Banken ihr Vorgehen begründen und wie Treasurer reagieren, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe von DerTreasurer. Die gesamte Umfrage ist in der Februar-Ausgabe von FINANCE erschienen, die Sie hier als E-Paper bestellen können.


Update 29.01.2016: Japans Notenbank verlangt Strafzinsen

Die japanische Notenbank zieht nach: Überraschend hat die Bank in einer knappen Entscheidung beschlossen ebenso wie etwa die Europäische Zentralbank einen negativen Einlagenzins zu erheben. Banken müssen zukünftig 0,1 Prozent dafür zahlen, wenn sie Gelder bei der Bank of Japan parken wollen. Auch eine weitere Senkung des Zinses ist nicht ausgeschlossen, teilte die Bank mit.

Im Kampf gegen die Deflation setzt die Bank auch weiterhin auf eine Ausweitung der Geldmenge um jährlich 80 Billionen Yen, was etwa 617 Milliarden Euro entspricht.


Update 03.12.2015: EZB senkt den Einlagenzins auf minus 0,3 Prozent

Die Europäische Zentralbank hat beschlossen, den Einlagenzins noch weiter zu senken. Banken müssen jetzt einen negativen Zins von 0,3 Prozent zahlen, wenn sie Gelder bei der EZB parken wollen. Das sind 10 Basispunkte mehr als bisher, der Zins lag seit September 2014 bei minus 0,2 Prozent. Der Leitzins bleibt dagegen unverändert bei 0,05 Prozent.

Die EZB will durch die Maßnahme die Kreditvergabe der Banken ankurbeln. Allerdings wird dadurch die kurzfristige Geldanlage auch für Unternehmen immer herausfordernder. Banken blocken schon seit mehr als einem Jahr verstärkt kurzfristige Anlageliquidität ab und geben die Strafzinsen teilweise auch an Firmenkunden weiter.

Zudem verlängert die Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm um weitere sechs Monate bis März 2017. Seit März dieses Jahres kauft die EZB monatlich Anleihen im Wert von rund 60 Milliarden Euro. Ursprünglich sollte das Programm im kommenden September auslaufen.


Update 22.10.2015: EZB erwägt, Einlagenzinsen zu senken

Nach den jüngsten Äußerungen von EZB-Präsidenten Mario Draghi ist klar, dass ein Ende des Niedrigzinsumfelds noch lange nicht in Sicht ist. Nach einer Sitzung des EZB-Rats verkündete Draghi, dass die Bank angesichts neuer Risiken und einer nach wie vor sehr niedrigen Inflationsrate zu handeln bereit sei. Ein mögliches Instrument dafür sei eine weitere Absenkung des Einlagenzinses, den Banken zahlen müssen, wenn sie Gelder bei der EZB parken. Der Zins liegt derzeit mit minus 0,2 Prozent schon seit über einem Jahr im negativen Bereich. In den vergangenen Monaten hatten viele Banken gedroht, den Negativzins an ihre Unternehmenskunden weiterzugegeben.

Weiterhin spekulieren Marktbeobachter darauf, dass Draghi das umfassende EZB-Anleihekaufprogramm ausweiten könnte. Mit dem Programm pumpt die Bank Geld in die Märkte, um die Zinsen zu senken und die Inflation anzutreiben. Mit einer Entscheidung über diese Maßnahme wird noch im Dezember gerechnet.


Update 17.09.2015: US-Notenbank Fed erhöht den Leitzins nicht

Die US-Notenbank Federal Reserve hat entschieden. Die Leitzinsen werden nicht erhöht. Damit bleibt die erste Leitzinserhöhung seit neun Jahren wieder aus und auch in den USA setzt sich das Niedrigzinsumfeld fort.

Im Vorfeld wurde die Entscheidung heftig diskutiert. Die Gegner einer Erhöhung befürchten, dass ein höherer Leitzins den Schwung der Wirtschaft bremsen könnte. Auch sei der Arbeitsmarkt in den USA längst nicht so positiv wie oft beschrieben, heißt es. Die Befürworter befürchten dagegen, dass Inflation und Preisblasen drohen, wenn die Zeiten des billigen Geldes nicht schnell vorbei sind.

Die Fed begründete ihr Abwarten mit den jüngsten Turbulenzen in der Weltwirtschaft. Weiterhin betonte Janet Yellen, dass im Oktober und Dezember die nächsten Möglichkeiten für eine Erhöhung anstünden.


Update 10.06.2015: Statt negative Zinsen zu verlangen, platzieren Banken Anleihen über pari

Um sich nicht auf Diskussionen über negative Kupons bei Anleihen einzulassen, verlangen viele Banken im Euroraum bei variabel verzinslichen Anleihen einfach vorab mehr Geld. Laut Medienberichten unter Berufung auf Bloomberg-Daten hätten die Banken in diesem Jahr variabel verzinste Anleihen und Floating Rates Notes in einem Gesamtvolumen von 5,1 Milliarden Euro mit Ausgabepreisen über pari an den Markt gebracht. Dafür gibt es einen Aufschlag beim Kupon, damit dieser trotz sinkender Referenzzinsen nicht negativ wird.

Die Swedbank habe beispielsweise eine Anleihe zu einem Ausgabekurs von 101,5 Cent je Euro Nominalwert platziert. Dafür zahlt die Bank mit 68 Basispunkten über dem 3-Monats-Euribor. Das sind etwa 50 Basispunkte mehr als sie unter normalen Bedingungen in diesem Laufzeitenbereich zahlen würde.


Update 28.5.2015: Jeder zweite Treasurer mit Strafzinsen konfrontiert

Negative Zinsen sind zum Massenphänomen geworden. Das geht aus einer aktuellen Umfrage von DerTreasurer hervor. Mehr als jeder zweite der 85 befragten deutschen Treasurer wurde von Banken bereits mit negativen Zinsen konfrontiert. Allerdings kann der Großteil der Treasurer die Strafzinsen erfolgreich umgehen. Nur ein sehr kleiner Teil zahlt bei der Geldanlage wirklich drauf. Einigen kommen die Sockelbeträge zugute, unter denen die Banken die Negativzinsen nicht weitergeben. Knapp ein Drittel konnte den Strafzins durch Verhandlungen mit den Banken abwenden.

Viele Unternehmen überdenken Ihre Anlagerichtlinien und schichten auch um. Wie Osram, die Deutsche Bahn und die Deutsche Annington auf das derzeitige Niedrigzinsumfeld reagieren, lesen Sie in dieser Ausgabe des E-Magazins DerTreasurer.


Update 27.05.2015: Einige Emittenten schützen ihre Investoren vor negativen Kupons bei Unternehmensanleihen

Der 3-Monates-Euribor ist schon seit längerem im negativen Bereich. Für variabel verzinste Anleihen von guten Adressen kann es da schon knapp werden mit einem Kupon, der noch im positiven Bereich liegt. Einige Emittenten haben jetzt darauf reagiert und schützen die eigenen Investoren durch Klauseln in den Anleihebedingungen vor zukünftigen negativen Kuponzahlungen. Einer der Emittenten ist Volkswagen. Der Autokonzern hat einem Bericht des Handelsblatts zufolge bei einer ABS-Transaktion vor wenigen Wochen zum ersten Mal eine solche Klausel eingeführt. Volkswagen will seine Investoren nicht zur Kasse bitten.  


Update 26.05.2015: Viele Treasurer rechnen mit anhaltendem Niedrigzinsumfeld

Die Mehrheit der deutschen Treasurer rechnet damit, dass die Niedrigzinsphase noch weiter anhalten wird. 36 Prozent der 101 befragten Unternehmens-Treasurern in Deutschland gehen aktuell davon aus, dass der 3-Monats-Euribor auch Ende 2016 noch im negativen Bereich liegen wird. Das hat eine aktuelle Umfrage der Treasury-Beratung Schwabe Ley & Greiner (SLG) ergeben.

Mit 31 Prozent geht etwas weniger als ein Drittel davon aus, dass der Zinssatz bei um die 0 Prozent liegen wird. Allerdings rechnen auch 24 Prozent der Treasurer mit einem Anstieg des Zinses auf bis zu 0,5 Prozent. Einen Anstieg darüber hinaus erwarten lediglich 9 Prozent.


Update 22.05.2015: Sachsen-Anhalt begibt US-Bond mit negativem Zins

Jetzt sichert sich auch Sachsen-Anhalt ähnlich wie der Bund die negativen Zinsen für die Finanzierung. Das Land hat in dieser Woche eine Anleihe auf dem US-Markt über 750 Millionen US-Dollar platziert. Für den Bond mit einer dreijährigen Laufzeit zahlt das Land nach eigenen Angaben nach der Absicherung des Währungsrisikos einen negativen Zins von minus 0,08 Prozent.

Es war die erste Anleihe, die das Land am US-Markt begeben hat. Die Emission wurde von einem Bankenkonsortium aus Barclays Bank, Deutsche Bank und Morgan Stanley begleitet. Das Orderbuch war mit 1 Milliarde US-Dollar deutlich überzeichnet.


Update 21.05.2015: Portugal verkauft Staatsanleihe mit negativer Rendite

Jetzt hat es auch ein Land aus dem südlichen Teil Europas geschafft: Portugal hat eine Staatsanleihe mit negativer Rendite versteigert. Am Mittwoch emittierte das Land eine Anleihe mit einer Laufzeit von sechs Monaten mit einer Rendite von -0,002 Prozent. Das heißt, das Land erhält eine Gebühr dafür, dass es sich Geld von Investoren leiht. Im März hatte die Rendite eines ähnlichen Papiers noch bei 0,047 Prozent gelegen. Besonders brisant daran ist, dass Portugal selbst eines der Euro-Länder war, das in der Finanzkrise ins Trudeln geriet und auf finanzielle Hilfe angewiesen war.

Die Emission des Papiers erfolgte einen Tag nachdem bekannt wurde, dass die EZB ihr Anleihekaufprogramm in den nächsten Wochen verstärken wird, um die schwachen Sommermonate Juli und August auszugleichen, in denen erfahrungsgemäß wenig Liquidität am Markt besteht.


Update 15.04.2015: KfW erwägt negative Kreditzinsen

Im Rahmen ihrer Bilanzpressekonferenz hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau auch das anhaltende Niedrigzinsniveau thematisiert. Die Bank prüfe derzeit auch die Einführung von negativen Kreditzinsen. Allerdings sei noch keinesfalls sicher, dass diese Zinsen tatsächlich kommen werden, doch man bereite sich darauf vor. Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Schröder weist daraufhin, dass die Politik der EZB die Banken in diese Lage bringe. Die Sparkultur könnte völlig auf den Kopf gestellt werden: Sparer legen drauf, Schuldner erhalten Zinsen.


Update 14.04.2015: SEB kündigt Strafzinsen in Deutschland an

Die Deutschland-Tochter der SEB kündigt an, Strafzinsen von Firmenkunden zu verlangen. Von Seiten der Bank heißt es, dass sie „in den kommenden Monaten und Wochen über ein Entgelt für große Einlagenvolumina sprechen“ müsse. Die Bank stehe bereits seit 2014 im Austausch mit Kunden mit großen Einlagenvolumina, um alternative Anlagestrategien zu entwickeln und Volumenobergrenzen zu diskutieren.


Update 08.04.2015: Erste 10-jährige Anleihe mit negativer Rendite

Staatsanleihen mit negativer Rendite sind nichts Neues mehr. Allerdings weitet sich das Phänomen immer mehr über die Laufzeiten aus. Jetzt hat die Schweiz als erstes eine Anleihe mit zehnjähriger Laufzeit begeben, die eine negative Rendite aufweist. Reuters berichtet, dass die Rendite bei der 232 Millionen Schweizer Franken (rund 225 Millionen Euro) schweren Anleihe bei -0,055 Prozent lag.


Update 01.04.2015: Kämmerer verhandeln, Probleme bei Payer-Swaps

Auf der Finanzierungsseite profitieren Treasurer und auch Kämmerer vom derzeitigen Niedrigzinsumfeld, auch die Kreditzinsen sind niedrig. Aber negative Zinsen kommen in dieser Geschäftsrichtung selten vor. Der 3-Monats-Euribor bildet die Basis vieler variabler Kreditverträge von deutschen Kommunen. Was passiert aber, wenn dieser Zinssatz wie der 1-Monats-Euribor negativ wird? Deutsche Kämmerer berichten unterschiedliches – einige Banken saldieren negative Zinssätze mit der Marge. Andere ziehen einen Floor bei null Prozent. In Einzelfällen werden negative Zinsen sogar ausgezahlt, heißt es.

Wie genau im Einzelfall mit negativen Zinsen umgegangen wird, ist Verhandlungssache, eine einheitliche Linie scheint es noch nicht zu geben. Für Kämmerer könnten negative Referenzzinsen vor allem zum Problem werden, wenn sie einen variablen Referenzzinssatz über ein Derivat absichern. Zahlt eine Bank bei einem Payer-Swap den negativen Zins nicht aus, entsteht eine Asymmetrie für die Kommune. Weitere Details über diese Problematik lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation DerNeueKämmerer.


Update 09.03.2015: EZB startet Anleihekaufprogramm

Seit dem 9. März kauft die Europäische Zentralbank für 60 Milliarden Euro pro Monat Anleihen. Der Fokus liegt dabei auf Staatsanleihen. Das Programm der monetären Lockerung (QE) soll bis September 2016 laufen. Die Zentralbank will damit die Inflationsrate in Richtung ihres Ziels von zwei Prozent steigern.

Das Programm hat aber auch umstrittene Nebeneffekte für Unternehmensanleihen. Die Kurse steigen, aber die Renditen geraten noch stärker unter Druck. Auch ein Austrocknen der Liquidität am Bondmarkt wird von einigen Marktteilnehmern befürchtet. Laut einer Umfrage der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management sehen 58,6 Prozent der Investment Professionals die Liquiditätssituation am Markt für Unternehmensanleihen als problematisch. Knapp ein Drittel schätzt die Lage eher neutral ein und 12,5 Prozent sehen sie als unproblematisch.

Der Grund für die hauptsächlich negative Einschätzung der Lage ist das EZB-Anleihekaufprogramm. 40,6 Prozent der Befragten befürchten dadurch einen negativen Effekt auf die Liquidität am Markt für Unternehmensanleihen. Gerade im Sekundärmarkt sei die Liquidität zurückgegangen, heißt es von den Teilnehmern. Der Primärmarkt laufe dagegen gut. 21,1 Prozent der Befragten rechnen damit, dass das Programm die Liquidität verbessern kann. 38,3 Prozent der Investment Professionals rechnen mit keinen Effekten des Programms.


Update 03.03.15: Kredite: Euribor-Floor ist neuer Standard

Schlechte Nachrichten auf der Finanzierungsseite. Obwohl Banken bei Geldeinlagen das niedrige Zinsniveau bis in den negativen Bereich weitergeben, tun sie es nicht bei Finanzierungen und Zinsswaps, die an Euribor & Co. gebunden sind. Auf Bankenseite hat sich ein Marktkonsens gebildet und ein Euribor-Floor von 0 Prozent ist in syndizierten Kreditverträgen mittlerweile Standard. Die Banken schließen dadurch aus, bei Krediten negative Zinsen zahlen zu müssen.


Update 20.02.15: Erste Unternehmensanleihe mit negativer Rendite gehandelt

Der schweizerische Konzern Nestlé hat mit einer Unternehmensanleihe für Schlagzeilen gesorgt, die mit negativer Rendite gehandelt wurde. Auch wenn das noch eine Ausnahme bei Unternehmensanleihen ist, bleibt das Zinsniveau weiterhin unter starkem Druck. Der 1-Monats-Euribor war am Montag in den negativen Bereich gefallen, möglicherweise könnten auch die anderen Sätze des Euribors nachgeben. Das hätte vor allem Folgen für erstklassige variabel verzinste Anleihen, deren Renditen ins Negative rutschen könnten. Auch der Libor notiert negativ.

Dennoch ist der Anlagedruck so groß, dass keine Abkehr der Investoren vom Bondmarkt zu erwarten ist. Nach Angaben der Deka Investment liegt das Volumen von Staatsanleihen mit negativer Rendite in der Euro-Zone bereits bei 1,4 Billionen Euro. Das bedeutet, dass auch viele in diesem Segment aktive Investoren sich im Markt für Unternehmensanleihen nach Alternativen umsehen werden, da diese im Vergleich immer noch eine höhere Rendite bringen.


Update 21.11.2014: Commerzbank erhebt ‚Guthabengebühr‘

Die Commerzbank gibt öffentlich bekannt, dass sie eine Guthabengebühr für Großkunden erhebt. Die Bank hat öffentlich mitgeteilt, negative Zinsen an Firmenkunden weiterzureichen. Das gilt vor allem für einzelne große Firmenkunden mit hohen Guthaben, aber auch für Großkonzerne und institutionelle Anleger.


Update 10.11.2014: State Street und BNY Mellon erheben Strafzinsen

Die State Street Bank reiht sich ein: Ab dem 1. Dezember will auch sie den negativen Einlagenzins der EZB an ihre Kunden weitergeben. „Wir erwarten, dass die aktuelle Zinssituation in Europa auf absehbare Zeit eine Herausforderung bleibt“, erklärt ein Sprecher von State Street gegenüber DerTreasurer. „Aus diesem Grund haben wir beschlossen, negative Zinsen für in Euro lautende Depots zu erheben.“ Damit ist sie nicht allein, auch BNY Mellon, ein weiterer Top-10-Asset-Manager, erhebt negative Zinsen bei Kundeneinlagen. Seit der Ankündigung einer weiteren Senkung des Einlagenzinses „hat sich BNY Mellon entschieden, -0,2 Prozent auf Kundeneinlagen in Euro zu erheben“, bestätigt ein Sprecher der Bank. Dies gilt bereits seit dem 1. Oktober 2014. Bisher gilt diese Regelung nicht für das Depotbankgeschäft.

Wie sich weitere Banken zum Thema „Strafzinsen“ äußern und wer sie erhebt, lesen Sie in unserer Schwesterpublikation FINANCE.


Update 04.09.2014: EZB senkt Einlagenzins erneut

Die Europäische Zentralbank senkt den Einlagenzins für Bankguthaben von -0,1 noch weiter auf -0,2 Prozent. Die überraschende Entscheidung der Zentralbank setzt Banken weiter unter Druck. Im Gegensatz zu den Geldinstituten müssen Unternehmen zwar noch keine negativen Nominalzinsen bei der Anlage fürchten, Treasurer hadern jedoch mit negativen Realzinsen und beginnen, auf das neue Umfeld zu reagieren. Allerdings sind die Alternativen rar.


Update 05.06.2014: EZB senkt den Einlagenzins für Banken zum ersten Mal ins Negative

Die Europäische Zentralbank senkt den Einlagenzins zum ersten Mal ins Negative. Banken müssen jetzt -0,1 Prozent zahlen, wenn sie Gelder bei der EZB parken wollen. Der Schritt markiert den Beginn einer Abwärtsspirale in ein negatives Zinsumfeld. Für Treasurer wird die kurzfristige Geldanlage komplizierte. Die Zeiten des Parkens von überschüssiger Liquidität auf Tagesgeldkonten sind mit der politischen Entscheidung der Zentralbank vorbei.