Delisting von Hornbach Baumarkt: „Keine Sekunde langweilig“

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„In den vergangenen eineinhalb Jahren war es keine Sekunde langweilig“, berichtet Hornbach-Treasurer Mirko Sawary. Denn die Hornbach-Gruppe hat ein Mammutprojekt hinter sich: Die Treasury-Abteilung hat im vergangenen Jahr das Delisting-Angebot der Hornbach Holding an die Aktionäre der Tochter Hornbach Baumarkt begleitet. „Drei bis vier Monate war ich intensiv mit dem Delisting beschäftigt“, sagt der Treasurer, der schon seit 1999 bei dem Unternehmen arbeitet.

Die Hornbach Holding besteht aus drei Teilkonzernen: Hornbach Baumarkt, Hornbach Baustoff Union und Hornbach Immobilien. Sowohl die Holding als auch die Tochter Hornbach Baumarkt waren an der Börse notiert. „Das Doppel-Listing und der bisher bestehende Anteil an Fremdaktionären an Hornbach Baumarkt waren allerdings aus Sicht der Ratingagenturen nicht gut, da beispielsweise die Mieten der Baumärkte, die an die Immobilientochter geflossen sind, als Verschuldung gewertet wurden“, erklärt Sawary. Das war nicht der einzige Grund: „Die Notierung der beiden Aktien war auch für die Anleger verwirrend.“

CFO Karin Dohm habe das Delisting vorangetrieben. „Die Idee gab es schon lange, aber Frau Dohm hat das Projekt initiiert.“ Im Dezember 2021 starteten die Vorbereitungen.

Mehr Anteile an Baumarkt

Im Zuge des Delistings sicherte sich die Hornbach Holding mehr Anteile an der Baumarkttochter. „Zuvor waren wir mit rund 74 Prozent beteiligt, nun liegen wir bei rund 93 Prozent“, berichtet Sawary. Ab 95 Prozent wäre ein aktienrechtlicher Squeeze-out möglich. „Damit haben wir aber keine Eile, da für uns das Delisting und in dessen Folge der auf die Holding konzentrierte Kapitalmarktzugang wichtiger waren. Ebenso besteht hierzu derzeit keine Beschlusslage.“

Seit dem Delisting laufen alle Kapitalmarkttransaktionen über die Holding, erklärt der Treasurer. Für das Delisting-Erwerbsangebot war aus kapitalmarktrechtlichen Gründen eine Brückenfinanzierung in Höhe von 400 Millionen Euro notwendig, um die Gegenfinanzierung der angedienten Aktien sicherzustellen. Die tatsächliche Inanspruchnahme lag lediglich bei 190,6 Millionen Euro. Im Anschluss wurde diese Finanzierung durch geeignete langfristige Instrumente abgelöst.

Dies ist ein Auszug des Artikels. Den gesamten Artikel lesen Sie im DerTreasurer E-Magazin Ausgabe 21.

Eva Brendel ist Redakteurin bei FINANCE und DerTreasurer. Ihr Themenschwerpunkt ist Unternehmensfinanzierung.